Salzburg/Graz- Der neue Salzburger Erzbischof Franz Lackner wird sein Amt am 12. Jänner 2014 mit einem Festgottesdienst im Dom antreten. Sein Vorgänger Alois Kothgasser wird bereits am 29. Dezember ebenfalls mit einem Gottesdienst im Dom verabschiedet. Das wurde am Dienstag beim ersten Pressegespräch Lackners nach seiner Bestellung in Salzburg bekannt gegeben.

Lackner kündigte an, zu Beginn seiner Amtszeit vor allem einmal zuhören zu wollen. "Es wäre schön, wenn mir die Jugend Salzburg zeigt. Vielleicht gelingt das." Danach möchte er bei Visitationen die Pfarren kennenlernen "und dann kann ich Impulse geben. Fragen Sie einmal in der Steiermark, ob mir die Impulse ausgegangen sind". Einen konkreten Plan, wie er seine Aufgabe in Salzburg erfüllen möchte, hat er aber noch nicht.

"Bin auch tirolerisch sozialisiert"

Auch für den Tiroler Anteil der Erzdiözese gab Lackner eine Botschaft mit: Ein Bruder lebe in Tirol, er habe die Zeit des Noviziats in Reutte verbracht und sei häufig in diesem Bundesland: "Ich bin auch tirolerisch sozialisiert." Einen völlig neuen Kurs wird Lackner offenbar nicht einschlagen: Er will "den Weg, der in Salzburg lange gegangen wurde, weitergehen. Ich möchte nicht so tun, als ob bei mir alles anfängt."

Auf die Frage, ob mit dem Pontifikat Franziskus' eine Wende in der Kirche eingeläutet worden sei, sagte der Bischof, er könne das nicht abschätzen. Eine der größten Herausforderungen sei jedenfalls, dass der Mensch von heute gelernt habe, auch über weite Strecken gut ohne Gott leben zu können, auch im Bereich der Moral. Die Frage sei, "wie können wir den Menschen die Sehnsucht nach einer Tiefe zeigen?"

Außerdem will es der neue Salzburger Erzbischof in Salzburg so halten wie in Graz und oft nachts durch die Stadt gehen, "um die Menschen zu sehen und zu spüren". Denn viele Arme würden sich verstecken und nicht mehr in die Kirche kommen. Seine wichtigste Erfahrung als Bischof sei, "da sein für die Menschen. Ich habe so viel von der Jugend gelernt, also auch da sein für junge Menschen."

Klare Worte fand Lackner zum Thema Auflösung von Pfarren. "Ich würde sofort unterschreiben, dass keine Pfarren aufgelöst werden sollen." Er will das Kleine fördern, so gut es geht, die Pfarren seien kleine Lebensorganismen der Kirche. Freilich müsse man aber schauen, dass die Pfarren angesichts des Priestermangels bestmöglich zusammenarbeiten.

Dass die Wahl auf ihn gefallen sei, habe er schon am Abend jenes Sonntags erfahren. Er sei allerdings zuletzt in so vielen Diözesen als Nachfolger genannt worden, dass er in Salzburg nicht damit gerechnet habe. "In Salzburg war es schwer, ich konnte nicht sofort Ja sagen, ich musste den Ruf an mich heranlassen." Sein Zusage begründete er so: "Weil Gott mich gerufen hat und ich gewählt worden bin." Am Montag habe er Nuntius Erzbischof Peter Stephan Zurbriggen dann zugesagt. Dass er bis zu acht Tage Bedenkzeit gehabt hätte, wusste Lackner offenbar nicht: "Das hat mir der Nuntius nicht gesagt." (APA. 19.11.2013)