Insbesondere die Linie von Kardinal Christoph Schönborn ist Krenn zu weich. "Man müsste sich eben in den Konvent hineinreklamieren. Dass man uns jetzt dort von vornherein ausbremst - dabei müssten wir nicht einen, sondern fünf Vertreter im Konvent haben - das wird in der Bischofskonferenz noch zu besprechen sein. Wir sind doch nicht irgendwer! Es ist doch unmöglich, dass man eine gesellschaftliche Größe wie die Kirche nicht vertreten sein lässt", ärgert sich Krenn.
Befürchtet "Entfremdung Kirche versus Staat"
Der St. Pöltener Bischof befürchtet eine gesellschaftspolitische Entfremdung. Wenn sie meinen, sie brauchen uns nicht, dann läuft das sicher auf eine gewisse Entfremdung Kirche versus Staat hinaus, mit dem wir bisher doch ein ganz gutes Verhältnis gehabt haben. Ich sage generell: Will man für die Zukunft was tun, sollten wir doch in der Lage sein, den Menschen Gott zurückzugeben. In der österreichischen Verfassung herrscht gerade da ein großer Mangel."
Türkei habe in Europa "nichts zu tun"
Kritisch äußert sich Krenn auch zum EU-Verfassungsentwurf, in dem seiner Ansicht nach nur "Schmafu" stehe. "Für mich ist das einzig mögliche Programm ein christliches Europa, was heißt, dass etwa die Türkei in diesem Europa nichts zu tun hat", setzt sich Krenn in Widerspruch zur offiziellen Linie der Bundesregierung.
Verteidigt Bundesregierung in Sachen Pensionsreform