Im Lichte der zuletzt dramatischen Veränderungen im Assoziationsprozess der Ukraine mit der EU ist es außerordentlich wichtig, dass die europäische und die internationale Gemeinschaft nicht unsere politische Meinung über die geopolitischen Optionen unseres Landes mit jener unserer politischen Führer verwechseln.

Ihr - Journalisten, Korrespondenten, Autoren, Forscher, Meinungsführer, Politikexperten, Politiker, Entscheider und alle anderen Repräsentanten der Massenmedien und Teilnehmer des europäischen Entscheidungsprozesses - müsst verstehen, dass unsere Grundsatzentscheidung über die geopolitische Zukunft der Ukraine dramatisch von jener situationsbezogenen Entscheidung unserer offiziellen Vertreter abweicht, denen wir fälschlicherweise die Befugnis erteilt haben, über uns zu bestimmen.

Bitte behaltet von nun an im Gedächtnis, dass die Entscheidungen unserer Politiker sich deutlich von den unseren unterscheiden können. Deswegen: Bitte verallgemeinert nicht, wenn ihr von der Ukraine und ihren moralisch illegitimen Führern sprecht. Wir sind nicht eins, und deren Wünsche und Absichten können nicht als die unseren gelten.

Teilt dies mit den schreibenden und entscheidenden Kollegen. Sagt ihnen, dass wir für unser Recht aufstehen, auf den Straßen und Plätzen der Ukraine gehört zu werden. Das war schon einmal erfolgreich, unsere Botschaft nun ist: Wir wollen mit dem EU-Assoziationsverfahren weitermachen, und wir wollen unbedingt gehört werden. Ostap Slyvynsky für eine

Gruppe ukrainischer Intellektueller

(DER STANDARD, 25.11.2013)