Verkehrsbüro Group-Generaldirektor Harald Nograsek (li.) und Schloss Schönbrunn-Geschäftsführer Franz Sattlecker präsentieren den "Ananasdamast" für die imperiale Unterbringung.

Foto: Christian Fischer

Wien - "Auf großzügigen 167 Quadratmetern wie ein Kaiser dinieren und sich wie eine Prinzessin betten", lautet der Kern jenes Konzeptes, das die Schloss-Schönbrunn-Gesellschaft gemeinsam mit der Verkehrsbüro Group und den Austria Trend Hotels entwarfen: Ab Ostern 2014 wird im Schloss Schönbrunn eine exklusive Hotelsuite angeboten. Harald Nograsek, Generaldirektor der Verkehrsbüro Group und "Schlossherr", Geschäftsführer Franz Sattlecker, präsentierten dieser Tage den Start der Umbauarbeiten in der Wohnung im Obergeschoß des Osttraktes.

Strenge Einhaltung des Denkmalschutzes

Der Umbau soll unter strenger Einhaltung des Denkmalschutzes stattfinden. "Wichtig ist uns die Erhaltung des imperialen Flairs von Schloss Schönbrunn als Unesco-Weltkulturerbe, ohne auf moderne Elemente zu verzichten", erläutert Sattlecker. Der Gast solle bei seinem Aufenthalt das Gefühl haben, als wohne er im Schloss; Interieur und Ausstattung orientieren sich am Stil der ehemaligen Sommerresidenz der Habsburger.

Die Einrichtungsgegenstände werden in Gold, Schwarz und Weiß gehalten, kombiniert mit edlen Hölzern. Fixer Bestandteil der Ausstattung ist auch der bekannte Hofdamast, auch "Ananasdamast" genannt. Ein roter Stoff, bei dem man zunächst eine eingewebte Ananas zu erkennen glaubt - die sich jedoch bei genauem Hinsehen als Pinienzapfen entpuppt. Der Ananasdamast ist seit den 1830er-Jahren Standard in Habsburger-Residenzen; er wird auch als Tapete den Gang und die Wände des Schlafzimmers schmücken. Stuckarbeiten und Maria-Theresia-Luster runden die Ausstattung ab. Höhepunkt des "Master-Bedrooms" soll ein Himmelbett mit eleganten Stoffen werden. Insgesamt wird die 167-Quadratmeter-Suite zwei Schlafzimmer, Salon und Wohnzimmer, eine Kitchenette und zwei Bäder bieten.

Check-in im Parkhotel

Im laufenden Betrieb wird dann das nahegelegene Austria Trend-Parkhotel Schönbrunn das Service übernehmen. Das Parkhotel fungierte übrigens einst selbst als Gästehaus des Kaisers. Der Check-in soll künftig auch im Vier-Sterne-Hotel erfolgen - dann geleitet der Concierge die Gäste in die imperiale Suite. Auf Wunsch können die Gäste ihr Frühstück von einem Koch des Parkhotels frisch zubereitet in der Schloss-Schönbrunn-Suite zu sich nehmen.

In der Monarchie hatten in diesen Gemächern übrigens Angehörige des Hofstaates der Habsburger gewohnt. "Vermutlich hat sogar Elisabeth Petznek, die Tochter des Kronprinzen Rudolf und bekannt als die 'rote Erzherzogin', gegen Ende der Monarchie in diesen Gemächern residiert", berichtet Sattlecker. Künftig werden die Suite vielleicht frisch Getraute zum Flittern anmieten - oder auch sonstige exklusive Gäste, so die angepeilte Zielgruppe. Über die Preisgestaltung hüllen sich die Beteiligten noch in nobles Schweigen - aber man kann getrost annehmen, dass das Entgelt zumindest ein fürstliches sein wird. (Roman David-Freihsl, DER STANDARD, 25.11.2013)