Triest - Nach seinem Besuch bei Papst Franziskus am Montag ist der russische Präsident Wladimir Putin am Dienstag in Triest eingetroffen, wo er mit Italiens Premier Enrico Letta an einem italo-russischem Gipfeltreffen teilnahm. Dabei unterzeichneten Italien und Russland 21 Handelsverträge unter anderem in den Bereichen Energie, Finanz und Industrie. Abkommen wurden unter anderem zwischen den Energiekonzernen Enel und Eni mit dem russischen Konzern Rosneft abgeschlossen. Die italienische Post wird hinzu mit Russland zur Entwicklung des Postsystems zusammenarbeiten.

Gaslieferungen, die Zukunft der Gaspipeline South Stream, an der sich auch die OMV als Betreiber beteiligt, sowie sogenannte Take-or-Pay-Verträge standen ebenfalls im Mittelpunkt des Gipfeltreffens in Triest. Der russische Präsident ist am Montag erstmals nach sieben Jahren wieder in Italien zu einem italo-russischen Gipfeltreffen gelandet. Begleitet wurde er von einer hochkarätigen Delegation aus elf Ministern. Am Montagabend hatte Putin auch Ex-Premier Silvio Berlusconi und Ex-EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi getroffenPutin führte auch Gespräche mit dem Geschäftsführer des Energiekonzerns Eni, Paolo Scaroni. Der italienische Ölgigant zählt zu den stärksten Kunden des russischen Kolosses Gazprom beim Erwerb von Gas.

Die Italiener sind Gazproms Partner im South-Stream-Projekt, mit dem 63 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr nach Europa befördert werden sollen. Damit soll die Energiesicherheit Europas gestärkt werden. Bei Rosneft kauft Eni massiv Öl ein. Mit dem russischen Konzern hat Eni bereits ein Joint Venture zur Suche nach Offshore-Ölfeldern im Schwarzen Meer und in der Barentssee gegründet. Italiens Premier Enrico Letta bemüht sich, auch andere Wirtschaftsbereiche in Russland zu fördern. So wollen sich vor allem Lebensmittelunternehmen Russland als neuen Markt erschließen. Moskau hat bereits seine Teilnahme an der Mailänder Expo 2015 bestätigt, bei dem das Thema Ernährung und Lebensmittelsicherheit im Vordergrund steht. (APA, 26.11.2013)