Nach dem Beschluss der Gesellschafter auf Auflösung des Vertrages der Messe Innsbruck mit der Burschenschaft Brixia und dem damit folgenden Aus für das am 30. November dort geplante Verbandstreffen der "Deutschen Burschenschaft" prüfen die Burschenschafter rechtliche Schritte gegen Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI). Dies sagte Sprecher Walter Tributsch der APA am Donnerstag.

Es gehe darum zu untersuchen, ob Amtsmissbrauch vorliege, meinte der Sprecher der "Deutschen Burschenschaft". Es liege schließlich auf der Hand, dass Oppitz-Plörer den "Steuerzahler in Haftung nehme" und Verträge einseitig gebrochen worden seien, argumentierte Tributsch.

Veranstaltungsort geheim

Über ihren bereits fixierten neuen Veranstaltungsort am Samstag in Innsbruck hüllten sich die Burschenschafter weiter in Schweigen. Man werde das Ausweichquartier im Vorfeld des Treffens nicht bekannt geben, erklärte der Sprecher."Wir wollen das Theater ja schließlich nicht an einer anderen Stelle", meinte er in Anspielung auf die angekündigte Großdemo gegen das Verbandstreffen.

Schützenhilfe erhielten die Burschenschafter am Donnerstag von der FPÖ. Der freiheitliche Nationalratsabgeordneten Reinhard Eugen Bösch sprach in einer Aussendung von einer "Niederlage der Demokratie und Meinungsfreiheit". Dass Bünde und dadurch ihre Mitglieder einer medialen und politischen Hetzjagd preisgegeben würden, offenbare Oppitz-Plörers "totalitären Zugang zu Demokratie und den Säulen einer liberalen Gesellschaft", kritisierte Bösch.

"Unglaubliche Hetze"

Schon im Umfeld des Akademikerballes habe man eine "unglaubliche Hetze und Ausschreitungen" gegen "nicht linksgerichtete" Kreise der Bevölkerung erlebt, meinte Bösch. Dieser Trend scheine sich offenkundig fortzusetzen. "Unter diesen Prämissen muss Oppitz-Plörer als Teil jener geistigen Brandstifter bezeichnet werden, die in unserer Gesellschaft Intoleranz und Hass auf Andersdenkende den Boden bereiten", ging der Abg. mit Innsbrucks Bürgermeisterin hart ins Gericht. Diese "neuzeitliche Inquisition" werde sich als ebenso unberechtigt erweisen, wie ihr "historisches Vorbild".

Gegen das Burschenschafter-Treffen soll es am 30. November - egal an welchem Standort es stattfindet - eine Großdemo geben. Das "Aktionsbündnis Innsbruck gegen Faschismus" rechnet mit rund 2.000 Teilnehmern. Die Polizei wartet mit einem Großaufgebot auf. "Zwischen 200 und 300 Beamte" würden eingesetzt, hatte der stellvertretende Landespolizeidirektor Edelbert Kohler zuletzt erklärt. (APA, 28.11.2013)