Stubenberg am See.

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Gesamtgehzeit 4½ Stunden, Höhendifferenz rund 150 m. Gasthaus in Maria Fieberbründl und in Schielleiten. ÖK25V Blatt 4224-Ost (Hartberg) und 4224-West (Birkfeld), Maßstab 1:25.000

Grafik: DER STANDARD

Die kleine Kirche Maria Fieberbründl - auch Maria im Elend genannt - zählt zu den jüngeren Wallfahrtsstätten in der östlichen Steiermark. Das Wasser der dortigen Quelle wurde aber schon vor Jahrhunderten als angeblich effizientes Heilmittel gegen Augenleiden und fiebrige Erkrankungen verwendet. Die Legende berichtet von einem Einsiedler, der mithilfe dieses Quellwassers Menschen von ihren Leiden befreite.

Als sich 1879 "wunderbare Gebetserhörungen" herumsprachen, pilgerten immer mehr Menschen zu dieser Kirche, in der seit 1881 Messen für die Wallfahrer gelesen werden. Vor allem die Heilung einer Frau von einem Kropf löste einen wahren Boom unter Pilgern aus, von denen etliche auch den weiten Fußweg aus dem Burgenland auf sich nahmen. In Spitzenzeiten zählte man 60.000 Wallfahrer.

Vielfalt inhalieren

Mittlerweile bietet der Ort seinen Besuchern sogar ein Freiluftinhalatorium, in dem man solehaltige "Meeresluft" atmen kann. Wanderer "inhalieren" aber vor allem die Vielfalt der Landschaft, den ständigen Wechsel von Wald, Obstplantagen und Freiflächen.

Wählt man als Ausgangspunkt das bekannte Stubenberg mit seinem See, genießt man immer wieder den Blick zum Kulm, auf dem sich eine prähistorische Kultstätte und ein Keltenmuseum befinden, sowie zur malerisch von der Feistritz aufragenden Geierwand.

Das 1730 als Ersatz für eine aufgegebene Burg errichtete Barockschloss Schielleiten befindet sich seit 1935 im Besitz der Republik Österreich, die dort auf 43 Hektar eine Bundessportschule eingerichtet hat. Die Anlage war mehrmals Schauplatz von Meisterschaften im Heißluftballonfahren. Seit einiger Zeit bietet sich das Schloss aber auch als „Austragungsort" von Hochzeiten an, obgleich deren sportlicher Charakter umstritten ist.

Die Wanderung ist als leicht einzustufen, für die Orientierung sollte man der Bundesamtskarte gegenüber den häufig ungenauen lokalen Karten den Vorzug geben.

Die Wanderroute: Vom Gemeindeamt in Stubenberg am See folgt man der roten Markierung Nummer 7 bis Schielleiten. Nach einem kurzen Straßenstück zweigt man links ab, passiert das Schloss - heute Bundessportschule - an der östlichen Seite und gelangt zum Haas-Denkmal, welches an einen in der Zwischenkriegszeit ermordeten Gendarmen erinnert. Weiter geht es in einem Graben und nach Maria Fieberbründl. Gehzeit ab Stubenberg 2 Stunden.

Auf bekannter Route geht es zurück zum Haas-Denkmal; dort hält man sich links, um auf einer Forststraße - den Laubenbach querend - östlich des Hüttenbüchls eine rote Markierung zu erreichen, auf die man nach rechts einschwenkt.

Über das Landhaus Herberstein wandert man zur „Anstiegsroute" und kehrt auf dieser zum Ausgangspunkt Stubenberg zurück. Die Gehzeit ab Maria Fieberbründl beträgt 2½ Stunden. (Bernd Orfer, DER STANDARD, Album, 30.11.2013)