Berlin - Der britische Filmemacher Ken Loach wird bei den 64. Internationalen Filmfestspielen Berlin (6. bis 16. Februar 2014) mit dem Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Im Rahmen der Hommage wird eine Auswahl von zehn Filmen des 77-Jährigen gezeigt, wie das Festival am Freitag in einer Aussendung bekannt gab.

"Ken Loach ist einer der großen europäischen Regisseure. In den nahezu 50 Jahren seines filmischen Schaffens hat er eine außergewöhnliche Kontinuität bewiesen, dabei ist er jedoch auch stets innovativ", wird Berlinale-Direktor Dieter Kosslick in der Aussendung zitiert. "Ken Loach drückt sein tiefes Interesse für Menschen, ihre Schicksale und sein sozialkritisches Engagement mit unterschiedlichen filmischen Mitteln aus."

Erstmals für Aufsehen sorgte der vielfach ausgezeichnete Brite als BBC-Regisseur mit seinem Dokudrama "Cathy Come Home" (1966) über eine junge, von Obdachlosigkeit bedrohte Arbeiterfamilie. Der internationale Durchbruch gelang mit "Kes" (1969), einem Schlüsselfilm des europäischen realistischen Kinos. Auch in weiterer Folge drehte er eindringliche Filme, die sich an der Grenze zwischen Dokumentarfilm und Fiktion bewegen und sich dem alltäglichen Leben von Menschen und Missständen in der Gesellschaft widmen. So steht nicht nur "Raining Stones" (1993), der anlässlich der Preisverleihung in Berlin gezeigt wird, unter den Vorzeichen wie auch den Nachwirkungen der Ära Margaret Thatcher. Zuletzt war sein Dokumentarfilm "The Spirit of '45" über den überraschenden Wahlsieg der Labour-Partei in Großbritannien bei den Parlamentswahlen 1945 in der Sonderreihe "Berlinale Special" vertreten. (APA, 29.11.2013)