London - Eine bischöfliche Arbeitsgruppe der anglikanischen Kirche von England will Gottesdienste für gleichgeschlechtliche Paare ermöglichen. Die Bischöfe fordern in ihrem Bericht laut Kathpress zugleich einen entschiedeneren Kampf gegen Homosexuellenfeindlichkeit und würdigen den Beitrag von Lesben und Schwulen in der anglikanischen Kirche.

In ihrem am Donnerstag in London veröffentlichten Bericht, der die seit Jänner 2012 laufende Beratungen zum Umgang mit Sexualität zusammenfasst, betonen die Bischöfe, ihre Empfehlungen zielten nicht auf "irgendeine Veränderung in der kirchlichen Lehre zum Sexualverhalten". Allerdings sei die Gesellschaft in raschem Wandel. Kleriker sollten mit Zustimmung ihres Kirchenrates "die Möglichkeit haben, geeignete Gottesdienste anzubieten, um eine gläubige gleichgeschlechtliche Beziehung zu feiern". Dabei handle es sich um ein "pastorales Zugeständnis, das keinerlei Änderung der kirchlichen Lehre einschließt".

Bericht soll im Jänner diskutiert werden

Kein Geistlicher und keine Gemeinde sollten solche Feiern gegen ihren Willen anbieten müssen, unterstrichen die Bischöfe. Eine Trauung homosexueller Paare sei ohne größere Änderungen des Kirchenrechts nicht möglich.

Erst vor gut einem halben Jahr hatte die anglikanische Kirche von England bekräftigt, dass es weiterhin keine Segnungsfeiern für gleichgeschlechtliche Paare geben solle. Der jetzige Bericht, der nach dem Leiter der Arbeitsgruppe, Sir Joseph Pilling, benannt ist, soll im Dezember im "House of Bishops", einer der drei Abteilungen der anglikanischen Generalsynode, erörtert und in einem weiteren Kreis im Jänner diskutiert werden. Großbritannien hatte 2012 die Zivilehe für Homosexuelle eingeführt. (APA, 29.11.2013)