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Die durchschnittliche Wohnfläche pro Haushalt in Einfamilienhäusern stieg in den vergangenen zehn Jahren von 121, 6 auf 127,3 Quadratmeter an. Für Wohnungen in Mehrparteiengebäuden blieb sie nahezu gleich (70,6 m² nach 69,3 m²).

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Grafik: APA

Wien – Rund zwei Drittel aller Gebäude in Österreich sind Einfamilienhäuser bzw. Reihenhäuser oder Doppelhaushälften, und in diesenfindet sich genau ein Drittel aller heimischen Haushalte (33,0 Prozent) - das zeigt die am Mittwoch veröffentlichte "Registerzählung" der Statistik Austria. Die Datenquelle dafür bildet das 2004 in Betrieb gegangene Gebäude- und Wohnungsregister.

Höchster Anteil im Osten

Im Bundesländervergleich ist der Anteil an Wohngebäuden mit einer Wohnung (zu denen auch kleine Wochenendhäuser gehören) im Burgenland mit 81,9 Prozent am höchsten, in Wien und Tirol mit jeweils rund 51 Prozent am niedrigsten. Im gesamten Osten Österreichs, vom Weinviertel über das Burgenland bis in die südliche Steiermark, beträgt der Anteil der Häuser mit nur einer Wohneinheit mindestens 80 Prozent. Auch im Voralpengebiet, im Waldviertel und in der Oststeiermark bestimmen Einfamilienhäuser die Siedlungsstruktur.

In den westlichen Bundesländern sind Wohngebäude mit zwei Wohnungen ("Zweifamilienhäuser") üblicher, es gibt aber auch einen höheren Anteil an Wohngebäuden mit drei bis zehn Wohnungen (kleinere Geschoßwohnbauten).

30,8 Prozent wohnen in Geschoßwohnbauten

Etwas weniger als ein Drittel der österreichischen Haushalte (30,8 Prozent) befindet sich in Wohngebäuden mit elf und mehr Wohnungen – diese stellen gleichzeitig nur 3,2 Prozent aller Gebäude. Vor allem in größeren Städten sind diese zu finden, allen voran in der Bundeshauptstadt Wien, wo mehr als ein Fünftel aller Wohngebäude mehr als zehn Wohnungen aufweisen.

Konkret gab es am Stichtag der Registerzählung, dem 31. Oktober 2011, in Österreich 2.191.280 Gebäude und 4.441.408 Wohnungen. 4,30 Millionen Wohnungen entfallen auf insgesamt 1,97 Millionen Wohngebäude, nur ein kleiner Anteil der Wohnungen liegt in Gebäuden, die nicht primär für Wohnzwecke errichtet wurden oder deren Hauptnutzung sich über die Zeit verändert hat.

33 Prozent der Haushalte im Einfamilienhaus

Naturgemäß ist der Anteil der Einfamilienhäuser an allen Hauptwohnsitzwohnungen gering, es sind genau 33 Prozent aller 3,64 Millionen (Hauptwohnsitz-)Haushalte, in denen aber immerhin 39,4 Prozent der gesamten Bevölkerung leben. Etwas mehr als die Hälfte der Hauptwohnsitzwohnungen befinden sich in Mehrparteiengebäuden (21,5 Prozent in Wohngebäuden mit drei bis zehn Wohnungen, 30,8 Prozent in Wohngebäuden mit elf und mehr Wohnungen). Auf diese entfällt fast die Hälfte der Bevölkerung in Wohnungen.

Auch in Wien sind 51 Prozent aller Gebäude Wohngebäude mit nur einer Wohneinheit, allerdings entfallen auf diese Einfamilienhäuser nur 7,3 Prozent aller Hauptwohnsitzwohnungen. Damit leben lediglich 8,9 Prozent der Wienerinnen und Wiener in solchen Häusern.

Ein- und Zweifamilienhäuser legten stark zu

In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Wohngebäude mit drei und mehr Wohnungen stärker gestiegen als die Zahl der Ein- und Zweifamilienhäuser, so die Statistik Austria. In absoluten Zahlen führen Letztere jedoch mit Abstand: Es handelt sich um 1.727.129 Wohngebäude mit einer oder zwei Wohnungen, deren Zahl sich seit 2001 um rund 169.700 Gebäude erhöht hat – ein Plus von 10,9 Prozent.

Die 246.850 Wohngebäude mit drei und mehr Wohnungen legten seit 2001 um 21,3 Prozent oder 43.300 Gebäude zu. Freilich wurde damit die Mehrheit der Wohneinheiten im mehrgeschoßigen Wohnbau geschaffen: Dessen  Anteile am Zuwachs reichen von etwas mehr als 50 Prozent (Niederösterreich) bis knapp unter 90 Prozent (Salzburg, Wien).

Häuser werden immer größer, Wohnungen kaum

Auch die Wohnungsgrößen wurden von der Statistik Austria erhoben und mit den Zahlen der letzten Gebäude- und Wohnungszählung 2001 verglichen. Hier zeigt sich, dass die durchschnittliche Wohnfläche pro Haushalt in Einfamilienhäusern in den vergangenen zehn Jahren stark gestiegen ist (127,3 m² nach 121,6 m² im Jahr 2001), für Wohnungen in Mehrparteiengebäuden aber nahezu gleich blieb (70,6 m² nach 69,3 m²). In der Gesamtheit aller Hauptwohnsitz-Wohneinheiten (Häuser und Wohnungen) stieg die durchschnittliche Wohnfläche von 90,4 auf 93,4 Quadratmeter.

Die größten Häuser gibt es mit einer Nutzfläche von im Schnitt 135 m² in Oberösterreich, die kleinsten in Wien (111,1 m²). Auch bei den Wohnungen in Mehrparteienhäusern haben die Bewohner in Wien durchschnittlich am wenigsten Wohnraum (68,8 m²), am meisten Platz haben hier die Burgenländer (78,4 m²). Für eine zunehmende Zahl an alleinlebenden Menschen müssten auch kleinere Wohnungen angeboten werden, kommentiert die Statistik Austria die Registerzählung für das Jahr 2011.

Türkischstämmige Staatsbürger mit weniger Wohnraum

Wie viel Wohnfläche ein Haushalt zur Verfügung hat, hängt auch mit der Staatsangehörigkeit zusammen, geht aus den aktuellen Statistikzahlen hervor. Wohnungen von Bürgern aus Drittstaaten, aber auch von EU-Bürgern aus Ungarn, Polen oder Rumänien sind im Schnitt kleiner als von Österreichern, Bürgern der EWR-Mitgliedsstaaten oder anderen EU-Mitgliedern.

Türkische Staatsbürger beispielsweise leben in Wohnungen mit einer durchschnittlichen Größe von 66,5 m². Den in einem türkischen Haushalt lebenden Personen stehen pro Kopf im Schnitt 20,5 m² zur Verfügung, das ist die Hälfte des Durchschnittswertes für alle Haushalte Österreichs mit 41,2 m2 pro Person.

Selbstständige vor Beamten

Auch der Beruf hat Auswirkungen auf die Wohnfläche. Die größten Wohnungen haben demnach Selbstständige (117,6 m²), gefolgt von Beamten (107,2 m²), Angestellten (96,7 m²) und Arbeitern (86,5 m²).  (red, APA, derStandard.at, 4.12.2013)