TV-Nachrichten im November 2013.

Grafik: STANDARD

Wien - Wenn sich binnen weniger Wochen eine milliardentiefe Budgetlücke auftut, sollten die Verantwortlichen sich schon erklären, die dieses Loch noch vor den Wahlen bestritten haben. Wenn die bisherigen Regierungsparteien ihre nächste Koalition verhandeln, hat das naturgemäß Newswert. Und wenn sie sich gegen den Willen der Lehrer auf ein neues Dienstrecht für die Ausbildner einigen, sollten sie dazu Stellung nehmen können.

Diese Themen, zudem die Sondersitzung des Nationalrats zum Budget und die Grundsatzeinigung von SPÖ und ÖVP auf ein neues Pensionsalter bestimmten im November die Wortmeldungen von Politikern vor dem Millionenpublikum der Zeit im Bild.

Gleich 76,5 Prozent der Redezeit in diesen meistgesehenen ORF-Nachrichten kamen von SPÖ (41,1) und ÖVP (35,4) - eine ­deutliche absolute, ja eine gute Zweidrittelmehrheit. Nicht jede dieser TV-Sekunden nahm der Politiker, die Politikerin wohl gerne Stellung vor der Ka­mera.

Faymann und Fischer

In der Zeit im Bild um 19.30 sprach Kanzler und SPÖ-Chef Werner Faymann auch im November am längsten. Platz zwei geht - zur Regierungsbildung - an Bundespräsident Heinz Fischer. Gleich dahinter folgt Eva Glawischnig dank ihres Auftritts in der Pressestunde im ORF, zum Parteitag der Grünen und mit der Grünen Kritik im Nationalrat am politischen Stillstand. ÖVP-Chef Michael Spindelegger folgt mit merklich weniger Fernsehsekunden in den Hauptnachrichten des ORF.

In der ZiB 2 liegen SPÖ und ÖVP gleichauf mit je rund 33 Prozent der Redezeit.

Um Mitternacht erlebt die FPÖ ihre blaue Stunde: Mit knapp 36 Prozent Redezeit ist sie wortreichste Partei in der ZiB 24. An­dreas Mölzer äußerte sich in den Nachrichten zur Geisterstunde über den Zusammenschluss europäischer Rechtsparteien.

Über alle drei wichtigsten ZiBs gerechnet, sprach Oberösterreichs Landeschef Josef Pühringer (ÖVP) am längsten. (red, DER STANDARD, 6.12.2013)