Die Aktivistinnen von 20.000 Frauen und Österreichischer Frauen vor dem Wiener Ballhausplatz.

Foto: Bettina Frenzel

Wien - "Ohne Frauen ist kein Staat zu machen", mit diesem Slogan protestierten am Dienstag Vertreterinnen des Frauenrings und der Plattform 20000frauen vor dem Bundeskanzleramt in Wien. Die Aktivistinnen kritisierten damit "die Missachtung von Frauenpolitik in den Regierungsverhandlungen", wie sie in einer Aussendung betonten. Ihre Forderungen: Ein eigenständiges Frauenministerium und die tatsächliche Umsetzung von Gender Budgeting.

Zu der Protestaktion brachten sie Verkehrsschilder wie "Achtung, Baustelle" und "Einbahnstraße". "Die Verkehrsschilder symbolisieren die Blockaden in der Frauenpolitik und die vielen Hindernisse für Frauen in Österreich", sagte Christa Pölzlbauer, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.

Auf selbst gestalteten Geldscheinen, den "Euras", die von den Aktivistinnen verteilt wurden, waren Zahlen gedruckt, die die Benachteiligung von Frauen in Österreich thematisieren. So sind Frauen sind häufiger armutsgefährdet und arbeiten durchschnittlich vier von zehn Stunden unbezahlt. 2013 haben Frauen zudem durchschnittlich 23,2 Prozent weniger verdient als Männer. Besonders schwer haben es Alleinerzieherinnen: Fast die Hälfte von ihnen (47 Prozent) ist in Österreich armutsgefährdet.

"Diese Fakten zeigen, dass Österreich von einer Gleichstellung von Frauen und Männern noch weit entfernt ist. Umso wichtiger ist es, dass Frauenpolitik von den Regierungsparteien ernst genommen und ein finanziell gut ausgestattetes Frauenministerium installiert wird", so Christa Pölzlbauer. (red, dieStandard.at, 10.12.2013)