Das beste war gerade gut genug: schickes Gummispielzeug für Spaniel-Dame Buzzo

Foto: Otto Beigelbeck

Pro
Von Petra Stuiber

Es war einmal eine hübsche, schwarze Cocker-Spaniel-Dame namens Buzzo. Im Standard war sie berüchtigt ob ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten. Unauffällig durchwühlte sie die Taschen der Mitarbeiter nach Essbarem, während sie sich ausgiebig streicheln ließ. Ihrer Beliebtheit tat dies keinen Abbruch, eine Zeitlang durfte sie gar kolumnieren.

Das war's dann aber auch schon, glamourmäßig. Eigentlich war die Buzzo ein armes Vieh, besonders im Advent. Zu viel trockene Büroluft, zu viele Weihnachtsfeiern, Punschevents, Abendessen. Aber sie hatte einen sonnigen Charakter, fand auch den langweiligsten Medienempfang lustig.

Keine Frage, Buzzo musste für ihre adventliche Geduld belohnt werden: Leckerli vom Feinsten, ein schickes neues Halsband, Gummispielzeug, Schweinsohren - das beste war gerade gut genug. Und natürlich ausgedehnte Spaziergänge und Spielstunden in der weniger hektischen Zeit. 16 tolle Jahre lang teilte Buzzo so ihr Hundeleben mit der Autorin. Das war das schönste Geschenk von allen.

Kontra
Von Christoph Winder

Die Haustierbeschenkung ist ein gutgemeinter, aber sonderbarer Brauch. Was sollte einen dazu bringen, dem Kanarienvogel zu Weihnachten einen Schwung Zusatzkörner ins Futtertröglein zu schütten? Dem illegal importierten Zwergalligator ein paar Extrablunzen in die Badewanne zu werfen? Die Tierchen werden die unerwartete Ration gewiss dankbar verzehren, allein, dass sie dadurch christlicher würden, ist nicht zu erwarten. Höchstens fetter und ungesünder, was sich dann postwendend in geschmalzenen Tierarztrechnungen niederschlägt.

Auch Tiergeschenke aus der Non-Food-Abteilung sind problematisch. Der Golden Retriever besitzt eh schon ein Dutzend Ballis zum Spielen, sodass er auf ein dreizehntes, das man ihm aus Sentimentalität unter den Christbaum rollt, wenig Wert legen wird. Und was unseren Kater betrifft: Der hat schon zwei monströs hässliche Kratzbäume. Wenn jemand auf die Idee kommen sollte, ihm einen dritten zu schenken, wird zuvor das Herrli einen Baum aufstellen. (Rondo, DER STANDARD, 20.12.2013)