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Im Wechselspiel von Kälte- und Wärmephasen fiel beschleunigte Erosion stets mit Kältephasen zusammen, so die Forscher.

Foto: APA/ZAMG/DANIEL BINDER

Lausanne - Tektonik und Klima sind die beiden entscheidenden Faktoren, die Landschaften entstehen lassen. Wie stark sich das Klima auswirken kann, hat ein internationales Forscherteam anhand der klimatischen Auswirkungen auf die Erosion untersucht. Gletscher spielen eine zentrale Rolle, stellen die Forscher im Fachjournal "Nature" fest.

Während der vergangenen rund sechs Millionen Jahre hat die Erde eine Reihe von Eiszeiten erlebt - besonders stark fielen diese in den letzten zwei Millionen Jahren aus. Das Team um Frederic Herman von der Universität Lausanne und der ETH Zürich stellte fest, dass parallel dazu die Erosion in dieser Zeit weltweit massiv zunahm, wie Sedimentablagerungen in den Meeren zeigen.

Eindeutiger Zusammenhang

Im Wechselspiel von Kälte- und Wärmephasen fiel beschleunigte Erosion stets mit Kältephasen zusammen. Zudem war die Beschleunigung in mittleren Breiten und hochgelegenen Regionen ausgeprägter - also Gebieten, die damals vergletschert waren oder sogar heute noch sind. Daher glauben die Forscher, dass Gletscher die Haupttreiber der Erosion sind. "Gletscher sind effiziente Mittel zur Erosion, da sie Felsen beim Abrutschen im steilen Gelände abschürfen können", schrieb David Lundbek Egholm von der dänischen Universität Aarhus in einem Begleitkommentar in "Nature".

Die neuen Resultate liefern laut den Forschern aber auch Hinweise auf eine Feedbackwirkung zwischen Erosion und dem Treibhausgas CO2. Je mehr Gestein in kleine Stücke zerfalle, desto mehr könne es mit dem CO2 in der Atmosphäre reagieren. So würde die Erosion das Gas aus der Atmosphäre entfernen und damit die Abkühlung des Klimas noch weiter vorantreiben. (APA/red, derStandard.at, 18. 12. 2013)