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Hat wieder viel Ärger, dem er mit Scharfem zu Leibe rückt.: Danny Trejo alias Isador "Machete" Cortez.

Foto: AP/Open Road Films, Rico Torres

Wien - Machete, der von Danny Trejo verkörperte Leinwandheld, erinnert an eine Scheibtruhe voll Rindenmulch: Das Antlitz wie mit grobem Werkzeug aus einem Baumstamm geschlagen, ein Laufschritt, dem man die 69 Lebensjahre Trejos durchaus anmerkt, und ein überschaubarer Einsatzbereich. Was Machete besonders gut kann, erläutert der Filmtitel Machete Kills mit Bravour.

Dass er hingegen ungerne SMS verschickt, wurde bereits im 2010 erschienenen Vorgänger gesagt. Jetzt liefert der wortkarge Mexikaner ein modernisiertes Update. "Machete twittert nicht", knurrt der Klingenschwinger. Das überrascht wenig und verdeutlicht die Misere von Robert Rodriguez' auf einem Scherz beruhenden Trash-Vehikel. Ihren ersten Auftritt in ihrer heutigen Form hatte Isador "Machete" Cortez in einem fiktiven Trailer, den Rodriguez für das gemeinsam mit seinem Spezi Quentin Tarantino kreierte Grindhouse-Projekt drehte. Der daraus entstandene, mit seinen jenseitigen Gewaltdarstellungen überaus vergnügliche Spielfilm kündete im Abspann bereits weitere Fortsetzungen an, deren erste nun zeigt, dass sich ein Witz nur bedingt mehrfach erzählen lässt.

Überlanger Brei

Dabei ist die zu Beginn gezeigte Vorschau für die mögliche weitere Fortsetzung Machete Kills Again ... In Space noch vielversprechend. Während Machete Kills im Anschluss seinem Namen gerecht wird, wird aber klar, dass selbsterklärte Schundfilme nie so unterhaltsam sind wie ihre Trailer, selbst wenn die Besetzungsliste so prall ist wie eine Enchilada. Charlie Sheen, der unter seinem Geburtsnamen Carlos Estévez auftritt, schickt als US-Präsident Machete nach Mexiko, um den Terroristen Marcos Mendez (Demián Bichir) unschädlich zu machen.

Bald muss sich unser Held jedoch auch noch mit einer Horde männermordender Prostituierten (angeführt von Sofía Vergara) und einem Kopfgeldjäger, der sich nicht umsonst El Chameleón nennt (u.a. Lady Gaga und Antonio Banderas), herumschlagen.

Bis der zuletzt mit seiner alten Kumpanin Luz (Michelle Rodriguez) vereinte Machete schließlich dem wahren Oberschurken (Mel Gibson mit den größten schauspielerischen Ambitionen) gegenübersteht, haben viele Köche Regisseur Rodriguez dabei unterstützt, eine Fülle von Zitaten aus dessen eigenen und anderen Actionfilmen zu einem überlangen Brei zu verrühren.

Sicher, wenn der augenscheinlich unsterbliche Superlatino seine Gegner mithilfe eines Hubschrauberrotors dezimiert, ist das bei einer entsprechenden Grundeinstellung recht amüsant. Beim dritten Mal wird's jedoch ödbärig. (Dorian Waller, DER STANDARD, 24./25./26.12.2013)