Der C4 Picasso bietet viel Platz und ist richtig kommod. Mit seinem futuristischen Design sticht er aus der Masse der sonst eher biederen Familien-Vans hervor

Schau einmal einer an, am Samstag in der Früh, da sind die Menschen im Wiener Speckgürtel ja richtig freundlich. Da blinzelt sogar grüßend ein Mercedes mit seinen LED-Scheinwerfern. Schön.

Foto: Guido Gluschitsch

Das muss am Citroën C4 Picasso liegen. Der schaut nämlich, im Gegensatz zum noch verschlafenen und verdrückten Lenker, richtig gut aus. Da haben sich die Franzosen schon ordentlich am Zeichenbrett ausgetobt, um einem an sich öden Familien-Van, ein außergewöhnliches Design zu verpassen. Die recht futuristische Front mit den geteilten Scheinwerfern scheint den Menschen zu gefallen. Sie verleiht dem Auto, das wie die meisten seiner als bieder verschrienen Konkurrenten sonst schon fast die Form von einem Ei hat, etwas Sportliches.

Foto: Guido Gluschitsch

Schau einmal an, sogar der riesige Typ in dem für ihn viel zu kleinen Fiesta blendet zum Gruß kurz auf. Ja, das ist verständlich. Der gute Mann wünscht sich bestimmt etwas von dem großzügigen Platzangebot im C4 Picasso. Mehr als 1700 Liter schluckt er oder bietet vier von fünf Personen gemütlich Platz. Um den Platz in der Mitte hinten wird sich auch in diesem Auto keiner raufen. Obschon der Franzose vor allem mit dem offenen Glaspanoramadach auch hinten richtig geräumig wirkt. Die Sitze sind auch für festere Menschen kommod, geben aber kaum Seitenhalt.

Foto: Guido Gluschitsch

Ein Kurvenräuber ist der C4 Picasso aber ohnedies nicht. Mit seinem auf Komfort getrimmten Fahrwerk gleitet er lieber, hetzt nicht gern, schon gar nicht, wenn die Radien enger werden.

Der 115 PS starke Turbodiesel verleitet auch nicht zu Beschleunigungsrennen, und doch ist der C4 damit wirklich gut motorisiert.

Foto: Guido Gluschitsch

Das Sportliche hört bei der fein designten Front schon auf. Innen wirkt der Familien-Van praktisch und hat eine gute Materialanmutung. Nur die riesige Infotafel samt Tacho in der Mitte statt hinter dem Lenkrad, die trifft nun nicht jedermanns Geschmack.

Foto: Guido Gluschitsch

Zwar ist es nicht schwerer oder einfacher, dort die Geschwindigkeit oder die Fahrzeugparameter vom zwölf Zoll großen Bildschirm abzulesen, aber ungewohnt ist es.

Foto: Guido Gluschitsch

Ungewöhnlich ist auch diese Freundlichkeit, die dem C4 Picasso heute entgegenflutet. Da vorne stehen zwei Männer und winken freundlich. Uh, die haben ja beide ein Kapperl auf. Stehenbleiben und fragen, ob sie Hilfe brauchen?

"Führerschein, Fahrzeugpapiere" , grüßt der eine und startet gleich ein Guten-Morgen-Quiz: "Haben Sie schon einmal eine Alkoholkontrolle gemacht?"

Foto: Guido Gluschitsch

Mit der Antwort "Nein"  überreicht der Quizmaster den Gewinn, ein Kastl zum Reinblasen. 0,0. Ich habe anscheinend verloren, denn die beiden wenden sich von mir ab und dem Auto zu: "Was kostet der denn? Wie fährt er?"  Der Fragenkatalog aus der Kategorie C4 Picasso halt. Weil, so der Quizmaster: "Der wird mei Nächster." (Guido Gluschitsch, DER STANDARD, 20.12.2013)

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Hinweis im Sinne der redaktionellen Leitlinien: Die Teilnahme an internationalen Fahrzeug- und Technikpräsentationen erfolgt großteils auf Basis von Einladungen seitens der Automobilimporteure oder Hersteller. Diese stellen auch die hier zur Besprechung kommenden Testfahrzeuge zur Verfügung.

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