Rechtsextreme nutzen soziale Netzwerke im Internet anscheinend koordiniert, um ihre Hasspropaganda zu verbreiten. Dies gelte vor allem für die NPD, wie die gemeinnützige Amadeu Antonio Stiftung am Montag in Berlin mitteilte. Auf mittlerweile knapp 40 Facebook-Seiten entlade sich "die geballte Menschenverachtung gegen Flüchtlinge in Deutschland, erklärte die Stiftungsvorsitzende Anetta Kahane.

Unter Titeln wie "Nein zum Heim" oder "Asylflut stoppen" fänden sich zahlreiche Gruppen und Seiten, auf denen gegen Flüchtlingsunterkünfte gehetzt werde. Dass hinter den meisten Bürgerinitiativen aber "organisierte Rechtsextreme stecken, ist für den normalen Nutzer kaum zu erkennen", erklärte Kahane weiter. Die Stiftung hat nun eine Broschüre aufgelegt unter dem Titel "Viraler Hass. Rechtsextreme Kommunikationsstrategien im Web 2.0". Darin werden die Methoden der Rechten identifiziert und Tipps gegeben, wie man ihnen begegnen kann.

Der Stiftung zufolge versuchen Rechtsextreme auch über andere Themen wie Tierschutz oder Kindesmissbrauch in einen Dialog mit nicht-rechten Nutzern zu kommen. Dann würde "mithilfe gezielter Strategien" menschenverachtende Propaganda professionell in die Debatte eingebracht. Wer dies nicht erkenne, werde "schnell Opfer der subtilen Hetze", erklärte Kahane. (APA, 23.12. 2013)