GTi nennt sich die muskulöse Version des 208.

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Das Kürzel hat auch bei Peugeot eine rühmliche Geschichte, die gilt es fortzusetzen.

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Als der GTI-Gedanke in seinem Urgehäuse des Golf 1976 fröhliche Urständ' feierte, war eine Jugendbewegung in Gang gebracht, die ein beschleunigtes Leben mit 110 PS auf ihre Fahnen heftete.

Heute, ein paar Jahrzehnte später, beugt sich der L17-Fahrer stirnrunzelnd über Verbrauchstabellen. Studiert Nachhaltigkeitstabellen, prüft Autowerke auf CO2-Neutralität, vergleicht Carsharing-Angebote und sucht nach dem günstigsten, sozial verträglichsten Auto. Damit ist der GTI-Glaube vom Tisch.

Komfort und Sicherheit

Was hat ein kleines Auto mit nunmehr 200 PS, die mittlerweile dazu nötig sind, eine aufgebrezelte Infrastruktur von Sicherheit, Komfort und Entertainment rasant den 100 km/h entgegenzustemmen, in unserer Zeit für einen Sinn?

So gesehen: keinen. Noch dazu, wo tapfere, kleinere Motorisierungen bis zur Enthaltsamkeit abgemagert durchaus tüchtige Fahrleistungen abliefern.

Allein,der typische Punch fehlt. Die Giftigkeit, die manche noch froh stimmt. Der Druck im Kreuz, wenn der GTI abhaut. Die liebevolle Ziselierung einer muskulös aufgepumpten Allerweltskarosserie mit roten Nähten am Lenkradleder, mit Dachspoiler, doppelläufigem Endrohr und Alupedalerie.

Mut zum Weichsein

Natürlich setzt der Peugeot 208 GTi die kompakte Sportlichkeit reif in Szene. Ohne bretthartes Fahrwerk, ohne jubelnde Lärmentwicklung. Abgefedert von Stabilisatoren, Traktionshilfen, ESP. Eingefangen von fähigen Bremsen. Trotzdem macht es immer Spaß, einem behänden, relativ leichten Auto die Sporen zu geben, den Drehzahlzeiger in den roten Bereich zu treiben und das Gefühl zu haben, ein ganz fabelhafter Autofahrer zu sein. Sinn macht das wenig. Aber höllisches Vergnügen. (Andreas Hochstöger, DER STANDARD, 27.12.2013)