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Foto: dpa/Achim Scheidemann
Wien - Nach einer Erhebung der Statistik Austria gibt es in Österreich nur für neun Prozent der Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz (Stand 2002). Das Betreuungsangebot für Kleinstkinder bis zwei Jahre ist gegenüber 2001 sogar um fast zehn Prozent zurückgegangen. Für AK-Präsident Herbert Tumpel ist die Betreuungssituation für Kleinkinder "alarmierend". "Der Wiedereinstieg nach Ende der Karenzzeit wird durch fehlende Krippenplätze unmöglich", so Tumpel am Montag in einer Aussendung.

Situation in Wien am Besten, in Tirol am Schlechtesten

Am Besten ist die Situation laut Statistik Austria in Wien, wo die Hälfte aller zwei- bis dreijährigen Kinder eine Einrichtung besuchen. Die Schlusslichter bei der Kleinkindbetreuung sind Tirol (6,3 Prozent), Vorarlberg (9,2) und die Steiermark (10,5). "Und das, obwohl der Europäische Rat in Barcelona sich zum Ziel gesetzt hat, bis zum Jahr 2010 für mindestens 33 Prozent der Kinder unter drei Jahren Betreuungsplätze zur Verfügung zu stellen", kritisiert Tumpel.

Österreich ist Schlusslicht im EU-Vergleich

Im Europa-Vergleich zählt Österreich laut einem OECD-Bericht aus 2001 gemeinsam mit Griechenland, Spanien, Italien und den Niederlanden zu den Schlusslichtern beim Kinderbetreuungs-Angebot. Demnach liegt die Versorgungsdichte in Österreich bei vier Prozent. Spitzenreiter sind Dänemark mit 64 Prozent, Schweden mit 48 Prozent und Norwegen mit 40 Prozent. 17,6 Prozent der Frauen konnten demnach auf Grund familiärer Verpflichtungen nicht arbeiten gehen. In Schweden waren es laut OECD nur 1,8 Prozent, in Norwegen 2,5 Prozent und in Dänemark 3,4 Prozent.

Tumpel: Bund soll handeln

Tumpel fordert mehr Initiativen, um die Mängel bei der Kleinkindbetreuung zu beseitigen. Der Bund solle den Ausbau des auf den Bedarf erwerbstätiger Eltern ausgerichteten Kinderbetreuungsangebotes unterstützen und damit zur Erreichung des Barcelona-Zieles beitragen.(APA)