Nur ein Jahr war für die Planung der Anlage Zeit, so Projektleiter Otto Ludwig vom Amt der Wiener Landesregierung. Die Art, wie die Daten verwaltet und weitergeleitet werden, sei aber weltweit einzigartig.
Bei der Ein- und Ausfahrt wird jedes Fahrzeug fotografiert und das Kennzeichen vollautomatisch gelesen. Datum und exakte Uhrzeit werden ebenfalls erfasst. Passende "Paare" werden direkt im Rechner beim Tunnel zusammengeführt. Wurde die vorgegebene Fahrzeit unterschritten, landen die Daten innerhalb von fünf Minuten der der Polizei zur Nachkontrolle. Die Unterlagen von "braven" Lenkern werden innerhalb von fünf Minuten gelöscht. Nach zwei bis drei Wochen flattert die Anonymverfügung ins Haus.
Auch Geisterfahrer werden erfasst
Die Anlage erfasst aber auch Geisterfahrer, die Benützung von gesperrten Spuren und die Größe des Fahrzeuges. Damit können auch Lkw erwischt werden, die das niedrigere Limit für Schwerfahrzeuge überschreiten.
Für Harald Dirnbacher vom Betreiber Asfinag steht die "Hebung der Verkehrssicherheit in diesem sensiblen Tunnelbereich" im Vordergrund. Im Gegensatz zu herkömmlichen Radaranlagen nützt es bei der Section Control nichts, nur kurz zu bremsen und dann wieder Gas zu geben. "Wir wollen die Autofahrer beeinflussen, die Geschwindigkeit einzuhalten".
Rund 100.000 Fahrzeuge passieren laut Binder täglich den Tunnel, darunter etwa 400 bis 500 Tankfahrzeuge aus der Lobau. Deshalb sei gerade das Einhalten der Tempolimits im Tunnel wichtig, um schwere Unfälle zu verhindern. Nur rund drei km/h Toleranz werden zugestanden, darüber wird es teuer.