London - Der für die Enthüllung eines Pseudonyms der britischen "Harry-Potter"-Autorin JK Rowling verantwortliche Anwalt ist von der Aufsichtsbehörde seines Berufsstands zu einer Geldbuße von tausend Pfund (etwa 1.200 Euro) verurteilt worden. Wie erst jetzt bekannt wurde, verhängte die Solicitor Regulation Authority (SRA) die Strafe bereits Ende November.

Zur Begründung hieß es, Chris Gossage habe gegen die SRA-Charta verstoßen, indem er "vertrauliche Informationen" über eine Mandantin an Dritte weitergegeben habe. Gossage, Teilhaber der auf die Unterhaltungsbranche spezialisierten Anwaltskanzlei Russels hatte seiner Freundin Judith Callegari verraten, dass Rowling unter dem Pseudonym Robert Galbraith den Kriminalroman "The Cuckoo's Calling" ("Der Ruf des Kuckucks") geschrieben hatte. Callegari gab diese Information an einen Journalisten der "Sunday Times" weiter, die das Geheimnis im Juli 2013 enthüllte.

Verkaufszahlen stiegen an

Die britische Erfolgsautorin Rowling klagte daraufhin erfolgreich gegen die Russels-Kanzlei. Diese erklärte sich auf Rowlings Wunsch zur Zahlung einer hohen Entschädigung an eine Organisation zur Unterstützung von Soldaten und ihren Familien namens Soldiers' Charity bereit. Die Multimillionärin Rowling begründete dies unter anderem damit, dass Soldaten ihr bei der Recherche für den Krimi über einen Veteranen des Afghanistan-Krieges und späteren Detektiv geholfen hätten. Zur Höhe der Entschädigungszahlung wurden keine Angaben gemacht.

Von der gebundenen Ausgabe des Krimis waren vor der Enttarnung der wahren Autorin trotz positiver Kritiken gerade einmal 1.500 Exemplare verkauft worden. Danach stiegen die Verkaufszahlen schlagartig an. (APA, 2.1.2014)