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AMS-Schulungsmaßnahmen sind zuweilen umstritten.

Foto: APA/Pfarrhofer

Wien - Umstrittene AMS-Weiterbildungskurse haben nun die Volksanwaltschaft auf den Plan gerufen, die einem Bericht der "Kronen Zeitung" zufolge ein amtliches Prüfverfahren eingeleitet hat. Angeführt werden in dem Bericht etwa ein Kurs für die Karriereplanung 53 Tage vor Pensionsantritt für einen 62-jährigen Wiener oder eine Schulung für einen Grazer, die für den nächsten Job fit machen soll - ebenfalls kurz vor dem Ruhestand.

"Dieser Unsinn gehört schleunigst abgestellt", wird Volksanwalt Günther Kräuter in der Zeitung zitiert. Er kritisiert darin vor allem auch die Kosten für solche Kurse. Der Karriereplan-Lehrgang etwa koste 1.000 Euro pro Teilnehmer. Für Betroffene seien solche Kurse zudem "unzumutbar". In wenigen Wochen soll es ein Ergebnis der Prüfung geben. Kräuter: "Wenn die detaillierten Auskünfte vorliegen, wird der Missstand sichtbar und kann endlich behoben werden." Das AMS hatte bereits "gewisse Probleme" zugegeben.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) verteidigt in der Zeitung die Schulungen bei der Jobvermittlung. Mehr als 500.000 Menschen pro Jahr besuchten die AMS-Schulungen. "Dass es da auch zu Fehlern kommt, streite ich gar nicht ab. Doch das sind Einzelfälle", sagte der Minister. "Wer ein halbes Jahr vor der Pension steht, wird ganz bestimmt nicht mehr geschult. Wir wollen ja wirklich kein Geld verschwenden." Jeder Beschwerdefall werde genauestens geprüft. Jener Grazer Fall etwa - ein 58-Jähriger wurde knapp vier Monate vor dem Ruhestand zum Fit-Training für einen neuen Job geschickt - sei bereits gelöst. Die Panne habe sich rasch geklärt, so der Minister. (APA, 10.1.2013)