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Knielange Shorts, dazu ein dünner Mantel: Damir Domas Version für kommenden Sommer.

Foto: apa/EPA/CAROLINE BLUMBERG

Was für ein Glück, dass es Männer gibt, die keine Angst vor Mode haben. Und was für ein Glück, dass es Männer gibt, die den einen oder anderen modischen Spaß mitmachen. Männliche Modeblogger zum Beispiel. Entgegen dem Gerücht, Mode(bloggen) sei nur was für Mädchen, halten die bloggenden Buben im Internet wacker die Stange hoch für, naja, die Männermode halt.

Die gute Nachricht: Sie haben in der Regel keine Angst vor modischen Fehltritten. Die darf man auch gar nicht haben, sonst wird es nämlich insgesamt schnell fad. Die beiden Berliner Blogger Jakob Haupt und David Roth aus Berlin sind selbstverständlich alles andere als das: Sie haben eben erst während der Modewoche in der deutschen Hauptstadt eine ihrer krachigen Modeparties geschmissen. An der lauwarmen Modewoche und und den deutschen "hanswurstigen Corporate Fashion-Designern" haben sie auf ihrem Blog "Dandy Diary" hingegen lautstark Luft abgelassen. 

Dreiviertelhosen, Lackleder und Metallisches

Was die beiden blöd finden, liegt also auf der Hand. Was aber sind für die wilden Hunde der deutschsprachigen Modebloggeria die wesentlichen Trends in Sachen Männermode? Klingt eigentlich ziemlich einfach: "Dreiviertelhosen, Fischerhüte und (immer noch) prollige Sportswear." Wie zum Beweis trägt letztere insbesondere Jakob gerne zur Schau. Aber ob so was auch irgendwo zwischen Feldkirch und Wien, zwischen Klagenfurt und Salzburg goutiert wird? Sicher ist, dass Dreiviertelhosen und Fischerhüte auch auf alpinen Höhenwegen funktionieren könnten. Aber das will ja noch gar nichts heißen.

Und überhaupt: Die anderen, was sagen die? Horst, der auf seinem Blog "Lynn and Horst" von Frankfurt aus schon seit Jahren die internationalen Kollektionen feinstens filetiert, schlägt für den Mann 2014 Lackleder vor. Wieso denn das? Weil "Lederleder wurde ja quasi inflationär massengesellschaftsfähig." Außerdem empfiehlt er "lange dünne Sommermäntel zu knielangen weiten Shorts" zu tragen und prognostiziert dem Print ("Collagenkram, Tendenz Plakatkunst und laufende Printanzeige") eine rosige Zukunft.

Und in Wien, was trägt Mann da? Maximilian Mauracher, der sich auf "Afraid Of Us" immer wieder mit Männermode beschäftigt, hält "Metallisches und Holografisches" für alltagskompatibel, genauso wie die XXL-Idee. Allerdings versehen mit dem Nachsatz: "Wirklich tragen können den Oversize-Look nur die, die normalerweise maximal L tragen." Zumindest das ist keine neue Nachricht: Nach Hanswurst wollen die Männer 2014 natürlich nicht aussehen. (Anne Feldkamp, derStandard.at, 21.1.2014)

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