Wien/Grafenegg - Der für Kultur- und Medienagenden zuständige SPÖ-Minister Josef Ostermayer hat angekündigt, das ORF-Film/Fernsehabkommen gesetzlich fixieren zu wollen. "Das war ein Punkt, den wir bei der Regierungsklausur besprochen haben und auch auf jeden Fall umsetzen wollen", so Ostermayer gegenüber der APA am Rande der Filmpreisgala in Grafenegg am Mittwochabend: "Und zwar in der bisherigen Höhe." Zuvor protestierte Film Austria in zwei Briefen gegen Kürzungen, >>> Briefe im Wortlaut.

Das Vorhaben ist nicht neu: Im Koaltionsübereinkommen steht auf Seite 53: "Ausbau Film- und Musikstandort Österreich: gesetzliche Absicherung des Film-Fernsehabkommens mit zumindest gleichbleibender Dotierung". (derStandard.at/Etat wies darauf hin). Ostermayer präzisiert das Vorhaben "in bisheriger Höhe". Gemeint: acht Millionen (hieß es auf STANDARD-Nachfrage im Kanzleramt).

Acht Millionen

Bis 2013 verpflichtete sich der ORF in den Abkommen zu acht Millionen Euro Förderung. Doch ORF-General Alexander Wrabetz erklärte den ORF-Stiftungsräten im Dezember laut ORF, weil die Abgeltung von Gebührenbefreiungen nach bisherigem Stand 2014 wegfalle, könnten "der Leistungsumfang der Bereiche Film/Fernseh-Abkommen, Ausbau der Landesstudios, Eigen- und Koproduktionen, ORF SPORT +, ORF III, RSO, Weiterentwicklung des Kinderprogramms und Kulturprojekte für Österreich und Europa nicht im bisherigen Ausmaß gehalten werden". Derzeit sind für das Filmabkommen ÖFI nach STANDARD-Infos vier Millionen budgetiert.

Bei der Gala wurde der ORF für die Kürzung der Filmfördermittel mehrfach kritisiert. "Wir glauben aber, dass wir gewährleisten können, dass der Kinofilm in der Zukunft wie auch in der Vergangenheit durch den ORF unterstützt wird - auch im Sinne der europäischen Beihilferegeln", erkärte Ostermayer.

Umsetzung "auf jeden Fall"

Die Filmbranche hat zuletzt neuerlich den nunmehrigen Medienstaatssekretär kontaktiert. In Grafenegg verspach Ostermayer nun  die Umsetzung "auf jeden Fall" - das gilt beileibe nicht für alle Punkte in Kolitionsübereinkommen.

In der Passage auf Seite 53 verspricht das Übereinkommen zudem: "gesetzliche Festschreibung von FISA, Erhöhung des Anteils österreichischer Film- und Fernsehproduktionen gemessen an der ORF-Gesamtproduktion, Anhebung der Mittel des Fernsehfonds, Durchsetzung der ORF-Selbstverpflichtung zur angemessenen Berücksichtigung österreichischer Musik. Musikproduktion, Musikvermarktung und Musikvertrieb stärken." (APA, red, derStandard.at, 23.1.2014)