Neu-Delhi - Auf Beschluss des Dorfrates ist in Indien eine junge Frau einer Gruppenvergewaltigung ausgeliefert worden, berichtet die Indiatimes. Die Misshandlung durch etwa ein Dutzend Männer wurde von dem Dorfrat von Subalpur im Bundesstaat Westbengalen als Strafe verhängt, weil die 20-Jährige eine Affäre mit einem jungen Mann aus einem Nachbardorf hatte, wie der zuständige Bezirkspolizeichef am Donnerstag sagte.

Die Tat wurde demnach in der Nacht auf Dienstag verübt. Zwölf Verdächtige seien festgenommen worden. Die junge Frau wurde in ein Krankenhaus gebracht.

An Baum gefesselt

"Das Mädchen wurde von mehreren Männern vergewaltigt, weil sie eine Affäre mit einem Jugendlichen aus einer anderen Gemeinde hatte und die vom Dorfrat verhängte Geldstrafe nicht zahlen konnte", sagte Polizeichef C. Sudhakar. Das Mädchen und der Bursch seien vor den Rat gezerrt und an zwei Bäume gefesselt worden. Als ihre Eltern zu erkennen gegeben hätten, dass sie die Strafe in Höhe von umgerechnet 295 Euro nicht aufbringen könnten, habe der Rat die Vergewaltigungsstrafe ausgesprochen.

Die Mutter der Verwundeten wird in der Times of India zitiert: "Das Verbrechen wurde von unseren eigenen Leuten begangen. Sie peinigten meine Tochter und luden sie dann in der Nacht zu Hause ab. Wir wurden bedroht, nicht zur Polizei zu gehen." Erst am Mittwoch konnte die junge Frau medzinisch versorgt werden.

In Indien sorgen Gruppenvergewaltigungen immer wieder für Schlagzeilen. Ein besonders schwerer Fall jährte sich Ende Dezember - eine Gruppenvergewaltigung, die mit dem Tod einer 23-Jährigen in Neu Delhi endete. (APA, 23.01.2014)