Der Forester bewahrt sich mehr Geländeoptik ...

Foto: Andreas Stockinger

... und -können als die meisten SUV-Gegner.

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Anständig gewandet.

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Grafik: DER STANDARD

Der Forester ist ein Typ, den die meisten nicht unbedingt auf der Rechnung haben. Im Design ist Subaru immer noch ein wenig unangepasst, und man kann mit diesem Auto seine Überraschungen erleben. Im Innenraum herrschen geradezu üppige Platzverhältnisse, dabei ist das Interieur kaum weniger anständig gewandet als bei manchem Premium-Konkurrenten, allerdings sitzen wir hier auch im Top-Forester: 2,0XT CVT.

Die gewisse Unangepasstheit zeigt sich neben dem Design bei der Wahl der Waffen, der Motorisierung nämlich. Schmankerlfans schnalzen mit der Zunge: Boxer, Junge! Und zwar nicht Diesel, der in Österreich so gut ankommt, sondern Ot­to. 240 PS, 350 Nm. Ein enorm zupackender Typ, nur leider ist er auch trinkfreudig. 11,5 l / 100 km stand bei uns nach 14 Tagen im Bordcomputer. Schluck. Vielleicht doch lieber Diesel?

Synthetische Schaltstufen

Sortiert wird das Ganze nach CVT-Art. Dem stufenlosen Automatikgetriebe wurden, wie heute so üblich, synthetische Schaltstufen hinterlegt. Und auf jeden Fall bringt das Getriebe Komfortzuwachs, Komfort, der in der Fahrwerksphilosophie gipfelt: Der For­ester fährt sich wie eine Sänfte, federt weich und elastisch, ein wahrer Untergrundschmuser auf Asphalt und im Gelände, und verwechselt man ihn mit einem Sportwagen, besteht in Kurven dennoch kein Grund für große Besorgnis, sofern man seine und des Wagens Grenzen kennt. Die teigige, kurbelintensive Lenkung erzieht ohnehin zu jener behäbigen Art der Fortbewegung, die diesem Subaru am besten steht.

Der Kofferraum spielt in der Üppigkeitsliga, jede Menge Zeugs passt da rein, und im Fahrgastraum vermitteln die vielen großen Fächer und Ablagen das Bild des hilfreichen Kumpels, mit dem wir uns nun ins Gelände bewegen. Steht ja schließlich Forester drauf, und unsere Latifundien haben wir eh schon länger nicht mehr besucht. Fuchs und Hase kriegen noch einen Psychoschaden, wenn wir uns so selten sehen lassen.

X-Mode und ab ins Gelände

Spaß beiseite: Bei diesem Hersteller darf man ein wenig Können im Gelände voraussetzen, und als wir ihn da durch Gatsch und Matsch und Geröll bergauf und -ab bewegen, das Allradsystem per Drücken der X-Mode-Taste (vor dem Schaltknüppel) optimieren, reagiert etwas in den Ganglien, das nahe am "Respekt"-Zen­trum angesiedelt sein mag.

Bestseller wird der Forester trotz der reifen Leistung in unseren Breiten zwar kaum. An seinen Qualitäten ändert das aber nichts. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, 24.1.2014)