Große Erregung über die Transformation der Generali Foundation: Der Versicherungskonzern hat jüngst beschlossen, den Kunstverein nur noch in Form einer Partnerschaft mit dem Museum der Moderne in Salzburg weiterzuführen. Die Entscheidung sorgt aus verschiedenen Gründen für Empörung im Wiener Kunstbetrieb.

Das Vorgehen ist aus Perspektive des Unternehmens nachvollziehbar, auch die Kritik hat Berechtigung. Wichtig erscheint insbesondere die Frage, ob eine Kooperation eines privaten Unternehmens mit einem Museum der öffentlichen Hand überhaupt in dieser Art statthaft ist.

Man müsse sich ansehen, ob und wie die Situation produktiv genutzt werden kann, hat Sabine Folie, die Direktorin der Generali Foundation, gesagt. Diese Frage muss allgemeinere Bedeutung erhalten: Wie produktiv können Public-Private-Partnership-Modelle sein? Zwar bilden Dauerleihgaben privater Sammler die Basis vieler Museen, aber es ist an der Zeit, den möglichen Idealzustand solcher Verbindungen mit dem Status quo zu vergleichen und dies mit Vertretern beider Seiten zu diskutieren.

Für Häuser der öffentlichen Hand sollte geregelt werden, ob nur Schenkungen legitim sind – oder auch Dauerleih gaben, die in der Erhaltung Geld kosten. Sind zumindest Zeitspannen von 25 Jahren akzeptabel? Kann man gewährleisten, dass diese Deals der Öffentlichkeit und den Leih gebern gleichermaßen nützen? Wunschziel ist ein Kodex. (Anne Katrin Feßler, DER STANDARD, 24.1.2014)