Der schwedische Virtuose Jacob Karlzon zählt zu den herausragendsten Jazzpianisten der Gegenwart. Mit zweiundzwanzig Jahren legte er sein Debütalbum vor. Als musikalischer Leiter der Band der schwedischen Jazzsängerin Viktoria Tolstoy, einer Ururenkelin des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi, wurde er international bekannt.

Als Kind und Jugendlicher hat er sich mit Metal und Electro-Beats zugedröhnt. Klänge und Rhythmen, die nicht unbedingt prädestiniert für einen Pianisten scheinen. Aber die Energie, die diese Musik transportiert, hat ihn fasziniert und seinen musikalischen Horizont entscheidend erweitert. Und so sind Metal-Einflüsse in seinen Klangbildern und Arrangements nicht zu überhören.

Karlzons Liebe zum Jazz ging einher mit der Entdeckung seiner Lust am spontanen Spiel. Improvisieren heißt für ihn, direkt mit dem Publikum zu kommunizieren. Er ist geradezu süchtig nach diesem wechselseitigen Austausch von Energie und Emotionen. "Live zu spielen ist für mich der Urzustand von Musik, ich liebe das", schwärmt Karlzon.

Sein neuntes Album More ist das erste, das bei dem renommierten deutschen Jazz-Label ACT erschienen ist. Mit seinen Kollegen Hans Andersson am Bass und Jonas Holgersson am Schlagzeug entstehen Klangbilder von ungeheurer Kraft und Intensität. Am Donnerstag gastiert das Jacob Karlzon Trio im Innsbrucker Treibhaus. (dns, DER STANDARD, 29.1.2014)