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Neue Konkurrenz für Chinas Mikroblogging Dienst "Weibo"

Foto: Reuters/PETAR KUJUNDZIC

Der chinesische Mikroblogging-Dienst "Weibo" verliert User: Erstmals seit 2010 sinken die Nutzerzahlen, in den vergangenen Monaten verließen über 28 Millionen User den Service.  Das erscheint angesichts der insgesamt über 500 Millionen Weibo-Nutzer nicht sonderlich dramatisch. Den Betreibern bereitet jedoch Sorge, dass insgesamt immer mehr Chinesen online gehen, die Nutzerzahlen also eigentlich steigen müssten.

Konkurrenz durch neue App

Als mögliche Ursache für den Trend sehen viele Analysten die simple Tatsache, dass Platzhirsch Weibo neuerdings Konkurrenz bekommt. So wird Chinas "Twitter" vor allem vom neuen Service "WeChat" unter Druck gesetzt.  Die neue App lässt sich am Besten als Mischung aus WhatsApp, Skype und Instagram beschreiben und sei grundsätzlich intimer als Weibo, wie die Schriftstellerin Helen Gao gegenüber TheDailyBeast erklärt. Außerdem sei die Bedienung auf Smartphones bei WeChat um einiges einfacher – und internetfähige Handys werden selbst immer verbreiteter.

Abschreckungsmaßnahmen der Regierung

Ein anderer oder zusätzlicher Grund für Weibos Abstieg könnten zunehmende Zensurmaßnahmen der chinesischen Regierung sein. Letztes Jahr wurden beispielsweise die sogenannten Weibo "Big V" festgenommen, also kritische Mikroblogger mit Millionen Anhängern. Hunderte User wurden unter dem Vorwurf "Gerüchte zu verbreiten" verhaftet. Das könnte abschreckend auf andere Nutzer gewirkt haben. (red, derstandard.at, 29.1.2014)