Wien/Dubai - Knapp eine Viertelmillion Menschen haben bis Donnerstagnachmittag eine Online-Petition für eine Wienerin unterschreiben, der in Dubai nach einer angeblichen Vergewaltigung eine Haftstrafe droht. Die UnterzeichnerInnen fordern Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) auf, sich "persönlich für die umgehende Freilassung der 29-jährigen Österreicherin einzusetzen".

Krisenteam versandt

Mehr als 249.100 Personen hatten bis Donnerstagmittag die Petition unterzeichnet. Das Außenministerium bestätigte am Donnerstag Medienberichte, wonach Elisabeth Ellison-Kramer, Chefin der Rechtsabteilung im Außenministerium, mit einem Krisenteam in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) flog, um sich für die Ausreise der 29-Jährigen Frau einzusetzen. Der Einsatz der Diplomatin, die bereits dem Mediziner Eugen Adelsmayr, der in Dubai nicht rechtskräftig wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, zur Ausreise in seine Heimat verhalf, soll "bis auf Weiteres" andauern, sagte ein Sprecher.

Hafte wegen außerehelichem Sex

Die Wiener Studentin ist in Dubai bei Freunden untergekommen, sie musste ihren Pass abgeben und darf die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) nicht verlassen. Sie hatte angezeigt, in der Nacht auf den 1. Dezember in der Parkgarage eines Hotels von einem Jemeniten vergewaltigt worden zu sein. ZeugInnen hatten die Polizei alarmiert, die 29-Jährige saß daraufhin drei Tage wegen Alkoholkonsums und außerehelichem Sex in Haft. An die Öffentlichkeit wenden will sich die Frau nicht. Sie ist Muslimin, was ihre Situation laut ExpertInnen verschärft, da sie in diesem Fall anders behandelt wird als westliche BürgerInnen. (APA, 30.1.2014)