Erfolgsfaktor Quereinsteiger, Unentdecktes Potenzial im Personalmanagement, Sylvia Knecht, Verlag Springer Gabler

Foto: Buchcover

Mit Angela Merkel und Franz Beckenbauer gäbe es zwar prominente und erfolgreiche Quereinsteiger. In den meisten Berufsfeldern werde eine solche Möglichkeit allerdings immer noch zu selten genutzt, sagt Sylvia Knecht, Inhaberin der linch pin Beratungsagentur. Um einen Bewusstseinswandel einzuleiten beschreibt sie in ihrem eben bei Springer Gabler erschienenen Fachbuch "Erfolgsfaktor Quereinsteiger"  die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Berufswechsel.

In Deutschland fehle es den Arbeitgebern an Mut, das Wissen und Können von Bewerbern unabhängig und losgelöst von bisher erbrachten Leistungsnachweisen zu beurteilen. „Man könnte meinen, die Risikofreudigkeit deutscher Unternehmer hört an der Tür der Forschungs- und Entwicklungsabteilung auf“, kritisiert die Autorin und ergänzt: „Zumindest ist die Experimentierfreude, die wir sonst in Deutschland kennen und die uns einzigartig mit „Made in Germany“ gemacht hat, in den Personalabteilungen noch nicht flächendeckend angekommen.“ Auch in den zahlreichen Förderprogrammen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels werde die Zielgruppe der Quereinsteiger bisher nicht berücksichtigt.

Dabei liege eine schnelle und kostengünstige Lösung des Problems nahe, wenn Personalverantwortliche sich von ihren starren Denkmustern lösen würden. Solange Gehälter an möglichst langjährige Berufserfahrung gekoppelt seien, sowie Aufstiegs- und Einstiegschancen sich immer noch grundlegend an Leistungsnachweisen orientieren, gehe der deutschen Volkswirtschaft Potenzial an flexiblen und fähigen Mitarbeitern verloren. Denn Quereinsteiger überzeugten durch neue Denkansätze, Motivation und Eigeninitiative. „Wer bereit ist – ebenfalls wie sonst auch in anderen partnerschaftlichen Beziehungen – sich auf Unbekanntes einzulassen, wird mit Quereinsteigern im Recruiting interessante neue und innovative Mitarbeiter finden“, lautet deshalb die Empfehlung der Autorin. (red)