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Luchse in der Fotofalle: Die Aufnahme stammt vom 28. August 2013 und zeigt Luchsweibchen Freia mit ihren beiden wenige Monate alten Jungtieren im Nationalpark Kalkalpen. Vom Männchen Juro fehlt seit vergangenen Juni indes jede Spur.

Foto: APA/NATIONALPARK KALKALPEN/CHRISTIAN FUXJÄGER

Molln - Im oberösterreichischen Nationalpark Kalkalpen macht man sich Sorgen um den Luchs-Nachwuchs: Im Februar beginnt die Paarungszeit, aber vom Männchen Juro, auf dem bisher alle Hoffnungen ruhten, fehlt seit Monaten jede Spur. Die Hoffnung, dass er noch lebt, ist gering. Dabei wären die beiden Damen Kora und Freia derzeit im besten fortpflanzungsfähigen Alter.

Falls es auch in den kommenden Tagen kein Lebenszeichen von Juro gibt, wünscht man sich beim Nationalpark eine Auswilderung - etwa eines Tieres aus der Slowakei oder aus Slowenien. Dafür müsste die zuständige Arbeitsgruppe "LUKA" (Luchs Kalkalpen), bestehend aus Naturschutzbund, Jägerschaft, Nationalpark, Bundesforsten und WWF grünes Licht geben. Dann könnte es aber sehr rasch - vielleicht sogar innerhalb der Paarungszeit - gehen, erklärte Franz Sieghartsleitner vom Nationalpark am Dienstag.

Verlorenes Jahr für das Luchs-Projekt

Für das Luchs-Projekt ginge ohne potenten Kuder (männliches Tier, Anm.) ein wichtiges Jahr für den Aufbau einer gesunden Population verloren. Freia und Kora, die ebenso wie Juro aus der Schweiz stammen und im Nationalpark in den vergangenen Jahren ausgewildert wurden, wären noch bis Ende März oder Anfang April paarungsbereit. Ihre Jungen - fünf bis sechs an der Zahl - sind als potenzielle Väter nur bedingt geeignet, weil die Inzucht der Population schaden könnte.

Der Nationalpark führt seit 1998 ein Luchs-Monitoring durch. Im Jahr 2000 tappte erstmals ein männliches Exemplar in eine Fotofalle. Dieser Kuder namens Klaus wurde seit 2012 nicht mehr wahrgenommen und wäre, falls er noch leben sollte, mittlerweile am Ende der natürlichen Altersspanne angekommen. Von seinem Kollegen Pankraz fehlt seit 2009 jede Spur. Seit 8. Juni ist aber auch Juro verschwunden, sein Sender ist ausgefallen. (APA, 4.2.2014)