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Die Benzinanzeige sagt: Die Formel 0,5 Liter Mehrverbrauch pro 100 kg Gewicht gilt nicht mehr.

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Früher einmal war es eine Faustformel: Der Mehrverbrauch je 100 kg Fahrzeuggewicht wurde mit 0,5 Liter je 100 km angenommen. Die Verhältnisse waren aber noch anders. Ein Auto mit kaum mehr als 1000 kg Eigengewicht konsumierte von vorneherein schon zehn Liter auf 100 km. Heute, wo die Ingenieure im ganzen Auto auf der Suche nach Hundertstelliter Verbrauchseinsparung sind, ist diese alte Regel wertlos.

Das Zusammenspiel der Einflüsse ist zu komplex. So hat das Fahrzeuggewicht bei Konstantfahrt nur wenig Einfluss auf den Verbrauch, bei ständigem Beschleunigen und Bremsen bekommt es aber eine sehr hohe Bedeutung. So kann man also die Beziehung zwischen Gewicht und Verbrauch immer nur in Zusammenhang mit einem bestimmten Fahrprofil sehen.

Schwer zu fassen

Besonders kompliziert wird die Darstellung dieser Abhängigkeiten, wenn Hybridantrieb ins Spiel kommt. Aus eigenen Erfahrungen wissen wir, dass der Zusammenhang zwischen Mehrgewicht und Mehrverbrauch in der alten Betrachtungsweise hier längst aufgehoben ist. Es gibt ihn natürlich noch immer, aber er ist noch schwerer zu fassen und als Daumen-mal-Pi-Wert darzustellen.

Aber weil sich heute selbst komplexeste Zusammenhänge nicht nur in Formeln gießen, sondern auch hundertfach mit Computer nachrechnen lassen, rechnet man mit einer neuen Spanne: Beim derzeit gültigen Fahrzyklus liegt der Wert für einen aufgeladenen Diesel bei 0,12 l / 100 km (Benzin 0,15). Unter realitätsnäheren Bedingungen rechnet man mit 0,2 bis 0,35 Liter Mehrverbrauch je 100 kg und 100 km. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 14.2.2014)