So sieht ein Elektroauto beim Aufladen an der Laterne aus.

Foto: Ubitricity/Robert Lehmann

Elektroauto-Fahrer haben es nicht leicht: Je niedriger die Temperaturen, desto kürzer das Fahrvergnügen. Geht dem Wagen der Saft aus, dauert es nicht nur ein paar Stunden, bis das Auto wieder voll aufgeladen ist. Auch ist nicht immer eine Steckdose da, wo sie gerade gebraucht wird. Ein Berliner Unternehmen versucht diesem Problem nun zuleibe zu rücken.

"Das Prinzip lautet: nicht die Telefonzelle aufbauen, sondern das Handy mitbringen", sagt Frank Pawlitschek, Gründer und Geschäftsführer von Ubitricity. Die Steckdosen von Ubitricity lassen sich nämlich leicht überall anbringen – zum Beispiel in Straßenlaternen oder an Wänden. Die Ladedauer entspricht jener üblicher Steckdosen - also sechs bis acht Stunden, bis die Batterie wieder ganz aufgeladen ist.

Jeder Elektroauto-Fahrer, der nun Strom aus einer solchen Laternen-Steckdose beziehen will, braucht ein Kabel, das mit Datenbox, Display und einer SIM-Karte ausgestattet ist. Abgerechnet wird über die Box, ein "Mobilstromvertrag" mit einem Versorger vorausgesetzt. Jeder Ladevorgang ist mit dem Kabel identifizierbar. Außerdem: "Das Kabel verriegelt sowohl am Auto als auch an der Steckdose, sodass es nicht geklaut werden kann", so Pawlitschek zu derStandard.at.

Strom laden

Derzeit läuft das Aufladen von Elektroautos in Österreich noch nach dem klassischen Prinzip ab. Stromtankstellen stehen auch im öffentlichen Raum, oft in Garagen oder auf Parkplätzen von Supermärkten. Mit einer Art Kundenkarte fährt man zur Zapfsäule und lässt den Strom ins Auto laufen. Problematisch dabei ist, eine Kundenkarte ist an einen Anbieter gebunden. Bei rund 120 Stromtankstellen im Raum Wien muss man da schon wissen, wo man das Auto anhängen kann.

Lademöglichkeiten sind eines der größten Hindernisse, wenn es um die Nutzung von Elektroautos geht, eine flächendeckende Infrastruktur wäre nötig. In Deutschland, der Schweiz und Frankreich wird schon getestet, wie die Steckdosen an Laternen und Wänden ankommen. Österreich sei im Gespräch, heißt es seitens Ubitricity, mehr könne man aber noch nicht sagen.

Die Installierung einer Laternensteckdose kostet knappe 300 Euro, ein Kabel werde zirka 100 Euro mehr als ein übliches Kabel kosten. Ab Ende des Jahres will Ubitricity den Markt erobern. (rom, derStandard.at, 13.2.2014)