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Baranowskiella ehnstromi zählt zu den Federflüglern und verbirgt sich in holzbesiedelnden Pilzarten. Wegen ihrer geringen Größe wurde die Art in Österreich vermutlich bisher übersehen.

Foto: APA/TLM/STEFAN HEIM

Innsbruck - Bisher war der kleinste Käfer Europas nur aus nördlicheren Teilen des Kontinents bekannt, nun aber konnte der Winzling erstmals auch in Österreich nachgewiesen werden. Experten der Naturwissenschaftlichen Abteilung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum in Innsbruck entdeckten das nur 0,55 Millimeter große Tier.

Der Zwergkäfer Baranowskiella ehnstromi stammt aus der Familie der Federflügler (Ptiliidae). Neben seiner Länge von 0,55 Millimeter ist er nicht viel mehr als 0,1 Millimeter breit, was der Dicke eines menschlichen Haares entspricht. Er kann fliegen und ist in den Schwammporen von holzbesiedelnden Pilzarten wie zum Beispiel dem muschelförmigen Feuerschwamm anzutreffen. Der Schwamm lebt parasitisch an der Salweide. Der Käfer ernährt sich von Pilzsporen.

Die Tiroler Experten hatten Glück: Die Forscher haben gezielt nach der Wirtspilzart an Weiden in Auwaldbereichen des Inns Ausschau gehalten. Im Labor seien die gesammelten Pilze mit einer starken Lichtquelle bestrahlt worden. Die dabei entstandene Wärme habe die Käfer zum Verlassen ihrer Wohnröhren gebracht.

Erst 1997 in Europa entdeckt

Die Art Baranowskiella ehnstromi ist erst seit 1997 in Europa bekannt und wurde durch den schwedischen Käferkundler M. Sörensson erstmals beschrieben. Nachgewiesen ist sie in Nordeuropa, südlich bis in die Schweiz und - mit dem jüngsten Fund in Tirol - nun auch in Österreich. Der Käfer ist mit großer Wahrscheinlichkeit aber im ganzen gemäßigten Europa bzw. dem Verbreitungsgebiet der Wirtspilze zu finden. Aufgrund seiner geringen Körpergröße und seiner versteckten Lebensweise bleibt er jedoch den meisten verborgen. (APA/red, derStandard.at, 18.2.2014)