Chicago - Dass manche Tiere über rhythmische Empfindungen verfügen, ist bekannt. Videos von zu Musik wippenden Vögeln und wackelnden Seelöwen stellen im Internet so manche menschliche Showeinlage in den Schatten. Nun fanden Forscher heraus, dass sich Bonobos nicht nur zu einem Rhythtmus bewegen, sondern sich auch trommelnd daran beteiligen können.

Video: Science News 

Schnelle Rhythmen bevorzugt

Die Verhaltensbiologen Edward Large von der University of Connecticut und Patricia Gray von der University of North Carolina untersuchten, wie Bonobos auf musikalische Rhythmen reagieren - immerhin ist die DNA von Zwergschimpansen und Menschen zu 98 Prozent identisch.

Die Forscher ermöglichten einer Bonobo-Gruppe den Zugang zu einer eigens angefertigten Trommel und spielten den Tieren einen Rhythmus vor. Nach einiger Zeit machten es ihnen drei Bonobos nach: Sie trommelten im vorgegebenen Rhythmus und konnten zeitweise auch die Geschwindigkeit halten. Die Tiere zeigten in dem Versuch übrigens eine generelle Vorliebe für schnellere Rhythmen.

Rhythmische Aktivitäten beanspruchen Gehör wie Motorik, setzen also die Koordination mehrerer Gehirnareale voraus. Die Wissenschafter wollen nun genauer herausfinden, ob diese Fähigkeit im Tierreich eher die Ausnahme ist oder weiter verbreitet sein könnte, als bisher angenommen. (dare, derStandard.at, 2. 3.2014)