Zwischen der Anzeige rechts und jener im Bild links besteht ein unmittelbarer Zusammenhang.

Foto: der standard/fischer

Da nach einer altbekannten Formel der Energieverbrauch mit dem Quadrat der Geschwindigkeit steigt, ist es logisch, dass man viel mehr Sprit verbraucht, wenn man ein bisschen schneller fährt. Bei höherem Tempo nimmt also die Reichweite eines Fahrzeugs ab. Das haben jetzt viele erlebt, die erstmals mit einem Elektroauto unterwegs waren. Bis etwa Tempo 90 km/h werden die Reichweitenversprechungen einigermaßen eingehalten, darüber bricht die Reichweite eines Elektroautos aber regelrecht zusammen.

Das lässt sich auch ganz einfach erklären. Schon für 130 km/h benötigt man ungefähr doppelt so viel Energie wie für 90 km/h. Das kommt bei einem Elektroauto mit seinem hohen Wirkungsgrad viel deutlicher zum Tragen als bei einem Auto mit Verbrennungsmotor. Hier zeigt sich nämlich folgendes Phänomen: Abgas- und Wandwärmeverluste machen schon mehr als zwei Drittel der Gesamtverluste aus.

Effizienz ist schlecht

Das heißt, wenn ich ein sehr effizientes System habe wie bei einem Elektroauto, wo es kaum Verluste dieser Art gibt, wirkt sich eine Verdoppelung des Luftwiderstandes auch beinahe in einer Verdoppelung des Energieverbrauchs aus, also Halbierung der Reichweite.

Währenddessen wirkt sich der verdoppelte Luftwiderstand beim Verbrennungsmotor mit seinen vielen anderen Verlustgrößen in einer Verringerung der Reichweite um vielleicht 20 Prozent aus. Das heißt, je effizienter ein Antriebssystem, umso deutlicher steigt der Energieverbrauch bei höheren Geschwindigkeiten. Man wird also fürs Schnellfahren sofort bestraft. (Rudolf Skarics, DER STANDARD, 21.2.2014)