Madrid - Die spanische Regierung hat zurückhaltend auf die bessere Note der Ratingagentur Moody's reagiert. Der Weg der wirtschaftlichen Erholung Spaniens sei noch nicht zu Ende, erklärte Wirtschaftsminister Luis de Guindos am Samstag am Rande des Treffens der Finanzminister und Notenbankchefs der wichtigsten Wirtschaftsmächte (G-20) in Sydney.

Moody's hatte am Freitag die Kreditwürdigkeit der viertgrößten Volkswirtschaft der EU angehoben und dies mit der Reformpolitik des südeuropäischen Landes begründet. Die Bonitätswächter erhöhten die Note um eine Stufe von bisher "Baa3" auf "Baa2". Nach der Heraufstufung liegt die Note Spaniens zwei Stufen über dem sogenannten Ramschniveau, mit dem Ratingagenturen spekulative Anlagen kennzeichnen.

Minister erwartet weiteren Aufwärtstrend

De Guindos ist zuversichtlich, dass sein Land bald weitere Heraufstufungen erreichen könne. "Wenn unser Wachstum sich wie erwartet zu beschleunigen beginnt und wir es schaffen, das Verhältnis der öffentlichen Schulden zum Bruttoinlandsprodukt stabilisieren zu können, dann werden diese beiden Faktoren in der Zukunft entscheidend zur potenziellen Verbesserung der Noten der spanischen Wirtschaft beitragen", erklärte der Minister im Interview des US-Senders CNBC.

Moody's würdigte die Reformpolitik der konservativen Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy und sieht gute Chancen, dass sich die Bonitätsnote weiter verbessern könnte.

Spanien habe Fortschritte auf dem Weg hin zu einem nachhaltigeren Wirtschaftsmodell gemacht, begründete die Ratingagentur ihre Entscheidung. Die Wettbewerbsfähigkeit sei gestiegen. Moody's lobte die breit angelegten strukturellen Reformen insbesondere am Arbeitsmarkt und im Rentensystem. Die Finanzverfassung der Regionen sei reformiert und das Bankensystem restrukturiert worden.

Spanien hatte ein Hilfsprogramm der EU erhalten, aus dem rund 40 Mrd. Euro zur Sanierung des Bankensystems abgerufen worden waren. (APA, 23.2.2014)