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Bei "Ella-One" handelt es sich um ein Folgepräparat des Notfallkontrazeptivums "Pidana".

Foto: apa/Rolf Vennenbernd

Berlin - Die europäische Arzneimittelbehörde (EMA) erwägt die EU-weite Freigabe einer derzeit in Deutschland noch rezeptpflichtigen "Pille danach" für den Apothekenverkauf, das berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrer Montagsausgabe. Bei "Ella-One" handelt es sich um ein Folgepräparat des Notfallkontrazeptivums "Pidana", für dessen Apothekenfreigabe sich die SPD seit Jahren ausspricht. Die CDU beharrt jedoch auf eine Verschreibungspflicht. Laut FAZ könnte diese Entscheidung den Streit zwischen CDU und SPD hinfällig werden lassen. "Wir können bestätigen, dass ein Antrag für die Entlassung von "Ella-One" aus der Verschreibungspflicht vorliegt", wird eine Sprecherin der EMA in dem Bericht zitiert. 

Über den Wegfall der Verschreibungspflicht von "Ella-One" könnten europäische Behörden nach Darstellung der EMA allein entscheiden, weil sie die Tablette auch europaweit zugelassen haben. Im Gegensatz zu dem Präparat "Pidana". Dieses frühere Präparat wurde von der deutschen Arzneiaufsicht zugelassen, daher kann der deutsche Gesundheitsminister festlegen, ob es in Deutschland verschreibungspflichtig ist oder nicht.

In Österreich seit 2010 nicht rezeptpflichtig

In fast allen europäischen Ländern ist die "Pille danach" für den Apothekenverkauf freigegeben. In Österreich fiel die Rezeptpflicht für das Notfallkontrazeptivums "Vikela" 2010. Gesundheitsminister Alois Stöger hat damals die Rezeptfreistellung als wichtiges frauenpolitisches Anliegen bezeichnet.

Laut Bericht könnte eine Entscheidung schon bald fallen, da der zuständige Fachausschuss, in den jedes EU-Mitgliedsland eine/einen VertreterIn entsendet, für Humanarzneimittel schon im April 2013 über den Wunsch des französischen Herstellers HRA Pharma beraten hat. (red, dieStandard.at, 24.2.2014)