Architekt Rudolf Szedednik setzt auf Mitbestimmung.

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Dass mehr Kommunikation zwischen Bewohnern und mit der Hausverwaltung wünschenswert ist, darüber herrschte beim Wohnsymposium Einigkeit - aber nicht, wie dieses Ziel am besten zu erreichen ist. Unter den bei den Tischgesprächen ausgearbeiteten Vorschlägen wurde vom Saal einer zum Sieger gekürt, den Architekt Rudolf Szedenik (s&s Architekten) präsentiert hatte: "Gemeinschaft provozieren".

Was er damit meint, beschrieb Szedenik dem STANDARD so: "In der Kommunikation ist es wesentlich, dass Gemeinschaft entsteht. 'Provozieren' heißt, dies in verschiedener Weise herauszufordern. Man kann stark eingreifen, anregen oder auch nur begleiten. Am Anfang muss von Planern und Bauträgern ein starker Impuls von Gemeinschaft in die Projekte hineingetragen werden. Dann gibt es verschiedene Wege, Gemeinschaft zu aktivieren und zu inszenieren. Nur so können die gemeinsamen Ressourcen in einem Wohnhaus ausgeschöpft werden. Denn in einer anyomen Struktur gehen viele Qualitäten verloren."

Für Szedenik ist das wichtigste Handwerk die Mitbestimmung, die frühzeitig einsetzt. Wenn zukünftige Bewohner etwa über Gemeinschaftsräume entscheiden, "dann lernen sie einander kennen", sagt er. "Und wenn sie etwas gemeinsam gemacht haben, entsteht Gemeinsamkeit." (ef, DER STANDARD, 26.2.2014)