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Nur weil man nicht kochen kann, heißt das nicht, dass man sein Essen nicht fotografiert

Foto: reuters

Wenn Sie, wie die Autorin, zu jenen lächerlichen, nervtötenden und den Köchen völlig zu Recht verhassten Menschen gehören, die in besonderen Restaurants das Essen abfotografieren, bevor sie das tun, was damit vorgesehen ist, nämlich es zu essen, dann sind Sie vielleicht ebenfalls an einer Alternative interessiert.

Marina O'Loughlin beschreibt im Guardian den neuesten Trend der "sad food"-Fotos, also von Gerichten, die man wirklich nicht gerne vor sich auf dem Tisch stehen haben möchte, "herzzerreißende Bilder von schiefgegangener Single-Kocherei", wie etwa "Dimly-Lit Meals for One" seine Sammlung beschreibt.

Offensichtlich zirkulieren solche Fotos auf allen Kanälen, die uns die neuen Medien zur Verfügung stellen: Wenn Sie Tumblr benützen, können Sie etwa "shitfoodmyfriendlaurenposts" folgen. Auch berühmte Köche fangen bereits damit an: Yotam Ottolenghi schickte per Twitter ein Bild seiner verbrannten Polenta aus.

Einen gewissen Wiedererkennungswert hat "Sad Desk Lunch". Für größere Unternehmen, Medienhäuser zum Beispiel, könnte es ja vielleicht gruppentherapeutische Wirkung haben, wenn ein jeder sein trauriges Weckerl – oder von mir aus auch sein olfaktorisch herausforderndes pakistanisches Curry – auf einer Plattform mit der Gemeinschaft teilt. Die angebissene Wurstsemmel aus der Chefetage als Botschaft an alle im Großraumbüro: Auch wir müssen Opfer bringen! (Gudrun Harrer, DER STANDARD, 26.2.2014)