Wien - Die Wiener Akademie der bildenden Künste Wien hat nach einer "großzügigen Schenkung" der Erben Cathrin Pichlers den umfangreichen Nachlass der 2012 verstorbenen Kunstvermittlerin und Kuratorin erhalten. Dieser soll nun aufgearbeitet und als neugegründetes "Cathrin Pichler Archiv für Wissenschaft und Kunst" der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, teilte die Akademie am Freitag mit.

Kostbare Erstausgaben

Der Nachlass besteht aus 5.000 Publikationen, darunter teilweise kostbare Erstausgaben, Autographen, Schriften, Skizzen und Entwürfe. Die von Pichler aufgezeigte "Verknüpfung von künstlerischer und wissenschaftlicher Forschung zählt derzeit zu den aktuellsten und innovativsten Entwicklungen im Sinne des arts-based research, einem der Schwerpunkte der Akademie".

Erste Bundeskunstkuratorin

Die im April 1946 in Gmunden (Oberösterreich) geborene Pichler war von 1992 bis 1994 gemeinsam mit Robert Fleck die erste Bundeskunstkuratorin, danach übernahm sie als Chef-Kuratorin gemeinsam mit Gerald Matt die Leitung der Kunsthalle Wien. Nach Konflikten mit Matt beendete sie ihre Tätigkeiten in der Kunsthalle und arbeitete als freie Kuratorin und Lehrende an Universitäten. Drei Monate vor ihrem Tod, im März 2012, wurde Pichler mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse ausgezeichnet. (APA, 28.2.2014)