Natürlich will sich die Bildungsministerin am Ende nicht vorwerfen lassen, auch nur im Entferntesten sorglos mit Bildungsdaten umgegangen zu sein, die - so die ministerielle Position - nicht das Licht der Öffentlichkeit erblicken sollen. Natürlich trägt das Bekanntwerden des Fakts, dass mehrere tausend Schülertests ihren Weg vom Bundesinstitut für Bildungsforschung auf einen rumänischen Server gefunden haben sollen, zur allgemeinen (und oft berechtigten) Sorge um Datenmissbrauch bei.

Es wäre an der Ministerin, hier mit sachlichen Informationen gegenzuwirken. Gabriele Heinisch-Hosek schafft aber das Kunststück, alles noch schlimmer zu machen. Krisenkommunikation scheint ihre Sache nicht zu sein. Sie dreht ihre Position von "Datensicherheit gibt es nicht" auf "Teststopp bis zur absoluten Datensicherheit" und mäandert mit Auskünften zu ihrem Informationsstand zwischen "War seit Dezember informiert" und "Habe bis vor zwei Tagen nichts gewusst". Um letztlich im Glauben, sich als oberste Schutzherrin von Lehrer-E-Mail-Adressen gerieren zu müssen, ein Projekt verbal in Misskredit zu bringen, das sachlich nichts mit alldem zu tun hat: die Zentralmatura.

Die soll plötzlich nur mit Sicherheitsgütesiegel von außen wie geplant in Teilbereichen schon heuer stattfinden - oder neuerlich verschoben werden. So weit wird es nicht kommen. Schade ist nur, dass ein an sich gutes Projekt auf diese Weise beschädigt wird. (Karin Riss, DER STANDARD, 7.3.2014)