Wien - Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) tritt für eine Frauenquote in Spitzenpositionen ein. Ihr schwebt ein flexibles System vor, das auf den Frauenanteil in der jeweiligen Branche abstellt. Auf Zahlen will sie sich im "Kurier"-Interview nicht festlegen. Die Quote sollten die Sozialpartner aushandeln.

Sanfte Sanktionen

Wer sich nicht an die Quote hält, für den soll es sanfte Sanktionen geben, sagt Karmasin. Erst nach etwa fünf Jahren sollen Strafzahlungen fällig werden. Die Geldbußen sollen nach Vorstellung der Ministerin nicht an den Staat, sondern in "Maßnahmen zur Frauen- und Familienförderung" fließen.

Karmasin hatte schon vor rund vier Wochen in einem Doppel-Interview mit Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) für die "Presse" solch ein Flexi-System angedacht, da aber noch Bedenken geäußert, dass eine Quote bedeute, "der Privatwirtschaft schon wieder Vorgaben aufzuhalsen".

Heinisch-Hosek fordert "echte Quoten"

Heinisch-Hosek erklärte am Donnerstag in einer Reaktion, sie trete für "echte" Quoten in der Privatwirtschaft ein. Flexible Regelungen, wie sie etwa in Deutschland diskutiert wurden oder ein auf Branchen abgestimmtes flexibles System, wie es Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) präferiert, würden nicht zum Ziel führen, so Heinisch-Hosek im Gespräch mit der APA.

"Quoten wirken. Sie sind nicht elegant, aber effektiv", hielt Heinisch-Hosek fest. In Österreich würden manche Unternehmen bereits über eine Selbstverpflichtung verfügen: "Ein freiwilliges Instrument ist aber nicht das, was uns zum Ziel führen kann. Richtige, echte Quoten führen uns zum Ziel." (6.3.2014)