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Auch NSA-Mitarbeiter fühlen sich als Opfer von Überwachung

Foto: AP/Patrick Semansky

Die neueste Enthüllung des Whistleblowers Edward Snowden beschäftigt sich ausnahmsweise mit einem leicht amüsantem Thema: Konkret geht es um "Zelda", die im internen NSA-Netz als Ratgeberin fungiert und eine Kolumne betreut, in der sie Anfragen von NSA-Mitarbeitern beantwortet. Bei Zelda handle es sich, so eine Einführung, um eine "langjähriges Mitglied" des US-Militärgeheimdiensts.

Gestohlene Limonade

Laut The Intercept gehe es in einer Vielzahl der Anfragen um so banale Dinge wie in der Arbeitszeit schlafende Kollegen, gestohlene Limonaden aus dem Gemeinschaftskühlschrank und schlecht-riechende Mitarbeiter. Eine Kolumne vom September 2011 hat es jedoch in sich: Ein Mitarbeiter der NSA berichtet hier von seinem paranoiden Vorgesetzten, der eigene "Spitzel" beschäftige, die andere Mitarbeiter aushorchten.

Zelda gegen Überwachung

Zelda gefällt dies nicht: "Wow, da bekommt 'intelligence collection' eine ganz eigene Bedeutung. Wir arbeiten zwar in einem Geheimdienst, aber diese Art von Geheimnissen kreiert nur mehr Geheimnisse und zerstört das Teamwork." Weiters: "Wenn dein Vorgesetzter verlangt, dass du Kollegen aushorchen sollst, sage ihm, dass dir das unangenehm ist und du das nicht möchtest."

Äußerst populär

Angesichts der Massenüberwachung unschuldiger Bürger durch die NSA falle Zeldas Kommentar mehr als ironisch aus, urteilt The Intercept. Zelda schreibe die Kolumnen, die oft mit dem regulären internen NSA-Newsletter verschickt wurden, seit 2010. Ihre Texte seien intern äußerst populär gewesen, so ein Mitarbeiter. (fsc, derStandard.at, 10.3.2014)