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Black-Rock-Chef Laurence Fink setzt auf Italien.

Foto: AP/Robichon

Nach dem Kauf von fünf Prozent an der italienischen Großbank Intesa Sanpaolo avanciert der US-Investor BlackRock nun auch zum größten Aktionär der Bank-Austria-Mutter UniCredit. Wie die Börsenaufsicht Consob mitteilte, hatte BlackRock unlängst die Beteiligung an Italiens größter Bank auf mehr als 5,2 Prozent erhöht. Damit hatte das US-Haus zugeschlagen, ehe die Mailänder Bank in der Vorwoche ihr Jahresergebnis mit einem radikalen Bilanzputz präsentierte.

BlackRock überholt damit auch den arabischen Investor Aabar, der mit 5,1 Prozent Anteilen bei UniCredit auf Rang zwei verdrängt wurde und den russischen Investor Pamplona der mit fünf Prozent auf Platz drei fällt.

BlackRock hat damit massiv in das italienische Finanzwesen investiert. Abgesehen von den beiden Bank-Beteiligungen hält das US-Haus auch 4,9 Prozent an der UBI, der Nummer vier von Italiens Banken. Außerdem hält der Investor fünf Prozent an Azimut, dem zweitgrößten unabhängigen Vermögensverwalter des Landes. Hinzu kommen 2,6 Prozent beim Versicherer Generali und 3,3 Prozent an Carifirenze, der Sparkasse von Florenz. Bei der Telecom Italia hält BlackRock 7,5 Prozent.

Engagement verstärkt

US-Investoren haben zuletzt ihr Engagement in Italien erhöht. Seit Beginn des Vorjahres haben Anleger aus Nordamerika ihre Beteiligungen am Mailänder Index FTSE MIB um knapp 30 Mrd. Euro aufgestockt. Zu Jahresbeginn 2013 lag der Anteil der US-Investoren am italienischen Aktienmarkt bei 16, derzeit macht er rund 20 Prozent aus. Das zeigt eine Untersuchung von S&P für die Wirtschaftszeitung Il Sole 24 Ore.

Angeblich sind auch drei US-Investoren an den Anteilen der Stiftung beim Traditionshaus aus Siena, Monte die Paschi, interessiert. Die Stiftung muss aus finanziellen Gründen bis Mai rund 20 Prozent ihrer MPS-Anteile abgeben. Erst kürzlich hat ein US-Hedgefonds drei Prozent der von der Unternehmerfamilie Aleotti gehaltenen MPS Anteile übernommen.

Auch Finanz-Guru George Soros setzt auf Italien. Er hat Anfang März fünf Prozent an der vom Genossenschaftskonzern Coop kontrollierten Immo-Gesellschaft IGD erworben. Auch die Luxussparte zieht Geld aus dem Ausland an, sie ist vor allem bei arabischen Investoren beliebt. (Thesy Kness-Bastaroli, DER STANDARD; 17.3.2014)

 

(Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand, DER STANDARD, 17.3.2014)