2012 veröffentlichte der Verlag Feltrinelli Romanzo per signora im Original, jetzt kommt Autor Piersandro Pallavicini zur Präsentation der deutschen Ausgabe (Titel: Ausfahrt Nizza) in das Salzburger Literaturhaus.

Mit diesem tragikomischen Roman hat der 1962 in Vigevano Geborene erneut ein eigentlich ernstes Thema aufgegriffen: das Altern. Der in der Lombardei lebende Autor schreibt seit den 1990ern Pulp-Fiction-Trash für Comics, Rock- und Heavy-Metal-Magazine. Im Romandebüt Das Monster von Vigevano zeigte er die sexuellen Abgründe einer bürgerlichen Durchschnittsfamilie, seither beschäftigte sich Pallavicini u. a. mit Menschenhandel und illegalen Immigranten - den Erzählband Afro-Beats (2006) konnte man nur bei senegalesischen Straßenhändlern kaufen.

Auf seine in alten Underground-Trash-Zeiten kultivierte Vorliebe für schräge Figuren und drastische Szenen muss der Leser auch in Ausfahrt Nizza nicht verzichten. Der Roman beschreibt eine Urlaubsreise fünf älterer, gutbetuchter Menschen, die in einem Jaguar mit 200 Sachen an die französische Côte d'Azur brettern. Lesung und Gespräch mit Pallavicini. (dog, DER STANDARD, 25.3.2014)