Das Charmante an Twitter ist, dass 140 Zeichen oft ausreichen, um klare Ansagen zu machen. Da gibt es kein Herumlavieren, da wird Tacheles geredet. Einer der charmantesten Twitter-Accounts nennt sich "Yes, You’re Racist" (Folgeempfehlung!). Der Betreiber des Accounts macht mit seinem Auftreten auf kluge Art und Weise auf rassistische Aussagen aufmerksam, indem er sie einfach wiederholt bzw. retweetet, wie die Twitteranten sagen. Da steht dann zum Beispiel das:

Durch die Wiederholung wird die rassistische Aussage klar als solche benannt und somit an den Pranger gestellt. Ziel: Der Absender soll wissen, dass er ein Rassist ist.

Kommen wir von der virtuellen Welt in das reale politische Leben eines Andreas Mölzer. Der hat, wie die "Süddeutsche Zeitung" aufgezeichnet und der EU-Abgeordnete mittlerweile bestätigt hat, Folgendes gesagt: „Es ist eine Frage auch des gestalterischen, des Arbeitsethos, was aus diesem Europa wird: Entweder sind wir ein Negerkonglomerat, totales Chaos, sage ich jetzt bewusst brutal politisch nicht korrekt. Wo das Chaos sich vermehrt, wo Massenzuwanderung, wo institutionelles Chaos, wo wirre Konzerninteressen (sind)."

Der FPÖ-Politiker, der die Aussage mit "Satire" relativieren und verharmlosen will, wird sich jetzt wie üblich als Opfer linkslinker Medien und böswilliger Gutmenschen darstellen. Soll er. Dennoch: @AndreasMoelzer: Ja, Sie sind ein Rassist. (Rainer Schüller, derStandard.at, 25.3.2014)

Update: Die Antwort Mölzers