Jährlich untersucht das Pew Research Center die Lage von Medien und Journalismus in den USA, am Mittwoch wurde der aktuelle State of the News Media 2014 veröffentlicht, derStandard.at/Etat berichtete. Es gibt keine vergleichbare Analyse für die heimische (oder auch deutschsprachige) Medienlandschaft. Umso mehr die Empfehlung: Zurücklehnen, lesen. Für alle, die für die Lektüre der vier Forschungsreports samt Grafiken und Datenbank nicht sofort Zeit finden, hier einige der Trends, die die Autoren ableiten:

  • Die neuen Digital-Only-Medien schaffen neue Jobs. Vice und Huffington Post, Politico und BuzzFeed, Bleacher Report, Gawker und Mashable beschäftigen mittlerweile rund 5.000 Journalisten. Gleichzeitig sind allerdings in den letzten 10 Jahren mehr als 16.000 Stellen allein in Zeitungen verloren gegangen. Im vergangenen Jahr ist eine Menge Top-Journalisten zu den Digital-Only Medien gewechselt - wie etwa David Pogue und Jim Roberts von der New York Times zu Yahoo News bzw. Mashable. >>> Details in diesem Abschnitt des Reports
  • Die Finanzierungs- und Erlösmodelle verändern sich weiter: Einerseits viel neues Geld, vor allem aus der Tech-Welt, siehe das Investment von eBay-Gründer Pierre Omidyar und Jeff Bezos' Kauf der Washington Post - andererseits weitere Ausdifferenzierung der Erlösmodelle. Hoffnung also auf neue Einnahmequellen, auch wenn Werbung weiterhin den allergrößten Teil des Kuchens ausmacht.  >>> Details dazu finden Sie hier.
  • Social Media und mobile Nutzung sind mehr als Traffic-Generatoren, sie verändern den Nachrichtenprozess selbst: 11 Prozent aller Online-Nachrichtenkonsumenten tragen ihre eigenen Inhalte bei. In Social Media-Kanälen haben Nachrichten Platz und werden genutzt, dieser Nachrichtenkonsum ist aber ein zufälliger und Medienunternehmen können User dort nur mit einer komplexen digitalen Strategie erreichen. >>> Acht Takeaways über Social Media and News.
  • Video birgt Chancen, Medien investieren, sehen sich aber mit vielen Herausforderungen konfrontiert. Der Anstieg in der Videonutzung lag innerhalb eines Jahres bei 44 Prozent. Allerdings haben einen großen Anteil an diesem Wachstum YouTube und Facebook. US-Medien - z. B. Vice, Huffington Post und NBC - investieren nennenswert in Video. >>> Hier mehr über News Video on the Web.
  • Die dramatische Veränderung der Soziodemographie der Bevölkerung wird Einfluss auf die Nachrichtenlandschaft haben. In den USA geschieht dies vor allem durch den raschen Wachstum der demographischen Bevölkerungsgruppe der Hispanics, auf den viele Medien mit neuen Angeboten reagieren - nicht alle mit Erfolg. >>> Mehr dazu hier

Die Ergebnisse auf den österreichischen Markt umzulegen, bleibt uns selbst überlassen: Förder- oder Stiftungsgeld für solch umfangreiche und regelmäßige Empirie und Analyse zum heimischen Medienmarkt ist nicht verfügbar. (Daniela Kraus, derStandard.at, 27.3.2014)