Bild nicht mehr verfügbar.

Die Österreicher würden gerne öfter zum Hausarzt gehen, wenn die Öffnungszeiten stimmen würden.

Foto: ap/risch

Wien - Die Österreicher sind ihren Hausärzten treu, wünschen sich aber bessere Öffnungszeiten, mehr Zuwendung und Gruppenpraxen. Das geht aus einer Oekonsult-Umfrage hervor, die in einem gemeinsamen Projekt mit Patientenanwälte-Sprecher Gerald Bachinger durchgeführt wurde. Fast 70 Prozent würden bei ausreichender Verfügbarkeit auch nachts und am Wochenende den Hausarzt der Spitalambulanz vorziehen.

85 Prozent der 1.077 im März befragten Österreicher gehen am liebsten immer zum selben Allgemeinmediziner, geht aus der im Vorfeld der Bundesgesundheitskonferenz am Montag durchgeführten Umfrage hervor. Ebenso viele betonen seine Rolle beim Eindämmen chronischer Erkrankungen.

Unzufriedenheit über Wochenenden

Etwa ein Drittel wünscht sich bessere Öffnungszeiten, 42 Prozent sind mit der Verfügbarkeit an Wochenende und Feiertagen unglücklich. 62 Prozent haben bereits einmal einen Arztbesuch abgebrochen, weil die Praxis überfüllt war. 57 Prozent finden, dass sich ihr Arzt angemessen Zeit für sie nimmt, 72 Prozent waren schon vom Herumschicken von Arzt zu Arzt genervt.

Stark gewünscht, nämlich zu 87 Prozent, werden mehrere medizinische Fachrichtungen, Labors und gegebenenfalls auch eine Apotheke an einer Adresse. Die von der Gesundheitsreform angestrebte wohnortnahe Versorgung finden ebenfalls 87 Prozent gut, richtig und erstrebenswert.

"Mit großem Nachdruck wünschen sich die Patienten von den Allgemeinpraktikern eine deutliche Abkehr von der administrationsbetonten Massenmedizin hin zu einer sehr individuellen, menschzentrierten Zuwendungsmedizin", meinte Oekonsult-Chef Joshi Schillhab in der Presseunterlage zur Umfrage. Bachinger wertete die Ergebnisse als Grundlage, auf der die Neugestaltung der Primärversorgung aufbauen könne. (APA, 30.3.2014)